Serverprozessoren AMD Epyc 9004: BIOS-Update für volle Speicherbestückung

Gerüchten, dass ein Fehler im Epyc 9004 eine neue Revision des Prozessors für volle 24 RDIMM-Slots erfordere, trat AMD nun entgegen. Ein BIOS-Update reiche aus.

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Seit der Vorstellung der Epyc-9004-Generation mit bis zu 96 Prozessorkernen im Herbst 2023 schwimmt AMD auf einer Erfolgswelle und knabbert stetig an den Marktanteilen von Branchenprimus Intel.

Um die 96 Kerne – 50 Prozent mehr als in der Vorgängergeneration – adäquat mit Daten zu versorgen, hat AMD zwölf Speicherkanäle vorgesehen. So kam auch das AMD-Testsystem Titanite im c't-Labor an. Doch was bislang fehlte, waren Server, die die volle Speicherbestückung vorweisen können: Jeder der zwölf Kanäle verträgt bis zu zwei registered DIMMs, kurz 2DPC (DIMMs Per Channel). Das ermöglicht nicht nur die auch schon mit zwölf RDIMMs erreichbare, maximale Speichertransferrate, sondern auch die maximale Kapazität.

Und um genau diese wahr es kürzlich erst verdächtig ruhig und danach verdächtig laut geworden. Zunächst vermisste man die Angaben des maximalen Speicherausbaus der Genoa-CPUs in Präsentationen und prominent auf der Übersicht von AMDs Website oder im Datenblatt – diese standen lediglich verschämt versteckt in Fußnote 7 der verlinkten Übersicht (Webarchive-Link). Das allein stimmte bereits nachdenklich, denn mehr Speicher ist ein Verkaufsargument für Server und wird in der Regel recht offensiv beworben.

Auch im Verkauf oder in der Cloud gab es keine Epyc-9004-Server mit 24 RDIMMs. Derweil listen die Mainboardhersteller durchaus Produkte mit 24 RDIMMs, wie etwa das GENOAD24QM3-2L2T/BCM von AsrockRack oder das Transport CX GC68A-B8056 von Tyan. Zwei-Sockel-Boards für bis zu 12 TByte Gesamtspeicher konnten wir noch nicht finden.

Auf dem Server-Mainboard GENOAD24QM3-2L2TBCM-2 mit 24 RDIMM-Slots geht es sehr beengt zu.

(Bild: AsrockRack)

Dann machten Gerüchte die Runde, es gäbe einen Bug in der Hardware des AMD-Serverprozessors. Ein Firmware-Patch sollte erst ab Februar, dann in der zweiten Jahreshälfte 2023 stabilen Betrieb im 2-DPC-Modus liefern. Den Kollegen von Tomshardware.com gegenüber hat AMD nun bestätigt, dass eine entsprechend aktualisierte Firmware bereits an die OEM-Partner ausgeliefert würde und man von einer Verfügbarkeit Ende des ersten Quartals 2023 ausgehe.

AMD hat auf eine Anfrage von c't bislang noch nicht reagiert, was aber erst einmal wohl dem Wochenende geschuldet ist.

(csp)