Verkauf der Pirate Bay vor dem Aus

Die Übernahme des Torrent-Trackers droht endgültig zu platzen, nachdem der Stockholmer Nebenwertemarkt Aktietorget den potenziellen Käufer GGF dauerhaft vom Börsenhandel ausgeschlossen hat.

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Die Übernahme des Torrent-Trackers The Pirate Bay durch den schwedischen Unternehmer Hans Pandeya steht vor dem Aus. Der Stockholmer Nebenwertemarkt Aktietorget schloss Pandeyas Unternehmen Global Gaming Factory (GGF) am heutigen Mittwochnachmittag vom Handel an der Börse aus. Damit schwinden die Chancen Pandeyas, den Kaufpreis von umgerechnet 5,7 Millionen Euro noch aufzubringen. Nachdem angebliche anonyme Investoren des Geschäfts zwischenzeitlich abgesprungen waren, sollte eine Neuemission von GGF-Bezugsrechten an der Börse das nötige Kapital einbringen.

Aktietorget schließt GGF auf Empfehlung des eigenen Disziplinarausschusses mit sofortiger Wirkung vom Handel aus, teilte der Nebenwertemarkt in Stockholm mit. Die Kontrolleure der Börse hatten sich mit der Informationspolitik von GGF beschäftigt, nachdem massive Zweifel an der Finanzkraft des Unternehmens aufgekommen waren.

GGF habe sich schwerer Verstöße gegen die Börsenregeln schuldig gemacht, lautet das Fazit des Disziplinarausschusses. Das Unternehmen habe wiederholt gegen die Pflicht verstoßen, wahrheitsgemäße Informationen zu veröffentlichen. GGF hatte in zahlreichen Mitteilungen irreführende Angaben über mögliche Investoren, Übernahmeangebote und den Stand der Verhandlungen mit Rechteinhabern gemacht.

GGF-Chef Pandeya hatte noch vor wenigen Tagen bekräftigt, der eigentlich für Ende August angekündigte Verkauf werde nun bis Mitte September über die Bühne gehen. Die Möglichkeit, sich an der Börse frisches Geld zu besorgen, haben die Kontrolleure von Aktietorget verbaut. Pandeya hatte Ende Juni angekündigt, Pirate Bay für 60 Millionen Kronen zu übernehmen und in eine legale Tauschbörse für Filme, Musik und Software umzuwandeln. Trotz Pandeyas wiederholter Versicherungen, internationale Investoren stünden mit ausreichenden Mitteln bereit, waren schnell Zweifel an der Finanzierung des Geschäfts aufgekommen.

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(vbr)