Zeta: BeOS wiederbelebt

Unter dem Namen Zeta soll ein marktreifer Nachfolger des Betriebssystems BeOS das Licht der CeBIT erblicken.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Unter dem Namen Zeta soll ein marktreifer Nachfolger des Betriebssystems BeOS das Licht der CeBIT erblicken. Seit der Hersteller Be Ende 2001 alle Rechte an dem Multimedia-Betriebssystem an den PDA-Produzenten Palm verkaufte, haben sich die Fans des hocheffizient programmmierten BeOS mit der einen oder anderen hoffnungsvollen Initiative um dessen Weiterentwicklung bemüht. Diese deutet sich jetzt mit Macht in einem kommerziellen Anstrich an.

Inmitten der deutschen Be-Gemeinde ist schon vor dem Verschwinden des Original-BeOS das Unternehmen Yellowtab entstanden, mit dem damaligen Ziel, eine deutsch lokalisierte BeOS-Distribution zu vermarkten. Inzwischen hat die Firma eine wirtschaftlich wechselvolle Historie hinter sich, doch offenbar konnte die Truppe um Ziehvater Bernd Thorsten Korz in der letzten Zeit auch technische Fortschritte erzielen. Aufbauend auf Teile des Open-Source-Projekts OpenBeOS und größere Teile der Original-BeOS-Sourcen sind eine Home-, eine Developer- und eine Deluxe-Edition des neuen Systems Zeta entstanden, die für 39, 59 und 99 US-Dollar per Internet zu beziehen sein sollen. Besonderes Schmankerl: Die Deluxe-Edition, die zusammen mit 3 GByte Anwendungsprogrammen daherkommt, soll es für 139 US-Dollar auch gleich im Bündel mit einem DVD-Laufwerk geben.

Schon die günstigste Home-Edition schmückt sich mit einem neuen Tracker -- dem traditionellen BeOS-Gegenstück zu Apples Finder, dem die Entwickler einerseits den Support für Scalable Vector Graphics beigebracht haben, und der andererseits auch mit Klängen umgehen können soll. Die Entwickler-Ausgabe umfasst darüber hinaus einen GNU-C-Compiler sowie Werkzeuge für PHP, Python, Perl, Pascal, Java und Javascript sowie einen Assembler. Zusammen mit einem Lokalisierungs-Kit zur besonders einfachen Anpassung beliebiger Anwendungen an vielerlei Landessprachen soll das Ganze mit 1,3 GByte 2 CDs füllen. Besucht man allerdings zurzeit die Shop-Sektion der Yellowtab-Seite, findet man nur den lapidaren Satz, momentan sei keine Software verfügbar.

Im Hinblick auf Zetas Open-Source-Wurzeln heißt es bei Yellowtab, im Augenblick enthalte das System noch kommerziellen Code, deshalb sei keine Veröffentlichung als Open Source möglich. Man möge aber die Open-Source-Bewegung und wolle künftige Veränderungen auch im Quelltext verfügbar machen. Immerhin hat es der kommerzielle Ansatz möglich gemacht, dass sich Zeta auf der CeBIT präsentieren kann: Futurepark, Halle 11 Stand D05 -- sicher kein ganz billiges Vergnügen. (hps)