Amiga meldet sich ab

Amiga, der einstige Kult-Computer, wird auch auf dieser CeBIT nicht wie Phoenix aus der Asche auferstehen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Phoenix lässt auf sich warten -- unter der sachlichen Überschrift "Amiga Absence at CeBIT" vermeldet Amiga das, woran sich die asymptotisch gegen Null schrumpfende Amiga-Fan-Gemeinde in den letzten Jahren ohnehin schon gewöhnt hat. Doch dieses Mal standen die Vorzeichen anders: Im letzten Jahr angekündigt, sollte der Amiga-Computer auf dieser CeBIT mit aktueller Hardware und einem modernisierten Betriebssystem, dem AmigaOS 4.0 reüssieren.

Erste Bilder vom User-Interface wurden schon im April 2002 verbreitet, aber der Amiga-süchtige Interessent muss sich auch heuer mit Ersatzdrogen wie einer Feature-Liste begnügen. Mitte der achziger Jahre sorgte das Maschinchen mit Multitasking-OS und Multimedia für Furore und begründete mit dem Mitbewerber Atari den Heim-PC-Markt, musste sich aber ebenso wie Atari der Marktmacht von Microsoft, Intel und Co. geschlagen geben. Seit dem hegen und pflegen wechselnde Firmen das Amiga-Konzept mit immer neuen Wiederbelebungsversuchen.

Wortreich und blumig muss der aktuelle Besitzer, Amiga Corporate, nun einräumen, dass sich das Projekt "unter heroischen Bemühungen der finalen Stufe genähert hat, aber unglücklicherweise noch nicht reif für den Handel ist". Deshalb habe man sich entschieden, nicht an der "CeBIT-Show in Germany" teilzunehmen, sondern halte nach anderen geeigneten Messen oder Gelegenheiten Aussschau um "den neuen Amiga-Computer vorzustellen". Und wie immer in den Jahren seit dem schrittweisen Niedergang des einstigen Kult-Computers gibt es einen Silberstreif: Der Beta-Test läuft seit September 2002 und die mitentwickelnden Firmen Hyperion und Eyetech fühlen sich weiterhin "100-prozentig verpflichtet, die neue Plattform fertig zu stellen, die die Freude am Home-Computer erneuern soll" -- also weiter warten auf Godot ... (dz)