EU-Rechnungshof prüft, ob die EU die Künstliche Intelligenz richtig fördert​ ​

Ist der Rahmenplan der EU-Kommission zur Förderung von KI gut? Wird er geflissentlich umgesetzt? Der Europäische Rechnungshof prüft.

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Eine Person blättert durch Hängeordner in einer offenen Lade

(Bild: Stokkete/Shutterstock.com)

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Die EU-Kommission will die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) voranbringen. Das findet auch der Europäische Rechnungshof dufte. Er prüft jetzt, ob die Strategie der EU-Kommission etwas taugt und ob der darauf aufbauende Mitteileinsatz effektiv ist. Das hat der Rechnungshof am Mittwoch bekanntgegeben.

"Künstliche Intelligenz ist von entscheidender Bedeutung für den digitalen Wandel der EU, ihre Industriepolitik und ihre strategische Autonomie. Die Revolution auf diesem Gebiet ist in vollem Gange, aber Europa hinkt bei Schlüsselaspekten wie der Finanzierung immer noch hinterher", kritisiert der Rechnungshof. Konkrete Vorwürfe gegen bestimmte Förderprogramme oder geförderte Projekte enthält die Mitteilung vom Montag allerdings nicht.

Es bleibt der Eindruck, dass es der Prüfbehörde zu langsam geht: "Schätzungen zufolge ist der in KI investierte Betrag in der EU nur halb so hoch wie in den USA." Der Einsatz von KI in europäischen Unternehmen war zum Erhebungszeitpunkt 2021 weit gestreut, von fast jedem vierten Unternehmen in Dänemark bis zu einem von Hundert in Rumänien. Im Schnitt nutzten damals acht Prozent der EU-Unternehmen KI in irgend einer Weise. Gleichzeitig pocht der Rechnungshof darauf, Sicherheitsbelange und Ethik bei KI nicht aus den Augen zu verlieren.

"Für die Wettbewerbsfähigkeit der EU steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir es uns leisten könnten, auf diesem Gebiet zu scheitern. Mit der Prüfung wollen wir feststellen, ob ausreichende Anstrengungen unternommen werden, um zu verhindern, dass Europa bei dieser technologischen Revolution den Anschluss verliert", sagte der für diese Prüfung zuständige Lette Mihails Kozlovs.

Bislang hat die EU-Kommission beschlossen, im Zeitraum 2014 bis 2027 9,5 Milliarden Euro in KI-Initiativen zu investieren. Davon kommen 2,5 Milliarden aus dem Programm Horizon 2020 und sieben Milliarden von Digital Europe und Horizon Europe. Hinzu kommen Mittel in noch nicht spezifizierter Höhe aus der Aufbau- und Resilienzfazilität, die insgesamt mit 724 Milliarden Euro dotiert ist, sowie weitere KI-Investitionen aus ähnlichen Projekttöpfen der Mitgliedsstaaten.

Schließlich soll auch der InvestEU-Fonds KI-Investitionen sowohl von öffentlicher als auch privater Seite anregen; die Gelder dafür kommen aus dem mit 6,6 Milliarden Euro dotierten Budget (bis 2027) für Forschung, Innovation und Digitalisierung. Insgesamt, so das Ziel der EU, sollen die KI-Investitionen privater und öffentlicher Investoren bis zum Ende des Jahrzehnts auf 20 Milliarden Euro jährlich steigen. Das Ergebnis der Rechnungshofprüfung soll in zirka einem Jahr vorliegen.

(ds)