Xeon-Server: Kompakt vierfach oder zweifach fehlertolerant

Hewlett-Packard, NEC und Stratus stellen neue Xeon-Server mit zwei oder vier Prozessoren vor, darunter besonders ausfallsichere Systeme.

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Hewlett-Packard, NEC und Stratus stellen neue Xeon-Server mit zwei oder vier Prozessoren vor, darunter besonders ausfallsichere Systeme. HP stellt den ProLiant DL560 aus der von Compaq übernommenen DL-Familie vor. Er arbeitet mit vier Intel-Xeon-MP-Prozessoren und ist dabei besonders kompakt: Sein 19-Zoll-Rackgehäuse ist lediglich 2 HE, also rund 9 Zentimeter hoch. Die Prozessor-Packungsdichte entspricht damit der von ultraflachen 1-HE-Rackservern. Der Konkurrent IBM x440 ist vier HE hoch, nimmt aber bis zu acht Prozessoren auf und lässt sich zum 16-Wege-System erweitern.

HP betont seine Marktführerschaft bei den Vier-Wege-Servern (44,7 Prozent Anteil nach Stückzahl) und den relativ günstigen Einstiegspreis des DL560 von rund 7100 US-Dollar. Im Online-Store kostet das Gerät allerdings mindestens 16.138 US-Dollar. Darin enthalten sind zwei Xeon DP 2,0 GHz (Gallatin), 1 GByte RAM, eine 36,4-GByte-U320-SCSI-Festplatte, Floppy-/CD-ROM-Laufwerk, zwei Gigabit-Ethernet-Adapter, zwei Hotplug-Netzteile mit je 550 Watt, der integrierte SCSI-RAID-Hostadapter (Smart Array 5i Plus) und die "Integrated Lights-Out"-Fernwartung iLO. Für jeden weiteren Prozessor verlangt HP in den USA 5499 US-Dollar Aufpreis, ohne Steuern und Versandkosten. HP stellt auf der CeBIT an mehreren Ständen in Halle 1 aus.

Hoch verfügbare (Fault-tolerant) Server sind die Spezialität der Firma Stratus, auf deren Webseite sich ein Verfügbarkeitszähler findet. Demnach erreichten die bisher installierten Stratus-Server in den vergangenen sechs Monaten eine Verfügbarkeit von 99,9993 Prozent, fallen im Jahr (8760 Stunden) also nur für rund 4 Minuten aus. Dabei erfasst das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 80 Prozent aller verkauften Server sowie deren Hard- und Softwareprobleme.

Der neue Stratus ftServer 3300 arbeitet mit ein oder zwei Intel-Xeon-DP-Prozessoren in Lockstep-Konfiguration: Beim Ausfall des einen Systems übernimmt die redundante Hardware unmittelbar die laufenden Aufgaben, ohne dass sich dies extern bemerkbar macht. Der Server ist für Windows 2000 Advanced Server zertifiziert und soll sich auf Windows 2003 Server aufrüsten lassen, dessen Vorstellung zur CeBIT erwartet wird und ab Ende April zu bekommen sein soll.

Der ftServer 3000 besteht aus vier 1-HE-Rackeinschüben. Zwei davon enthalten die Prozessoren, die beiden anderen die Ein-/Ausgabeeinheiten. Beim Ausfall einer der Einheiten lässt sich diese leicht tauschen. Es ist auch eine Ausführung im Tower-Gehäuse (Pedestal) zu haben. Stratus positioniert den ftServer 3000 als Einsteigersystem, der Preis soll mit dem einer Cluster-Konfiguration des HP DL380 G3 vergleichbar sein und läge demnach bei etwa 14.000 US-Dollar.

Stratus hat seine Lockstep-Technik an NEC lizenziert; die Serversparte der Japaner bietet daher zeitgleich ebenfalls einen hochverfügbaren Server an (und hält Anteile an Stratus). Anders als Stratus stellt NEC auf der CeBIT aus, vielleicht ist ja am Stand B20 in Halle 2 einer der neuen NEC Express5800/320Lb zu finden, der dem Stratus ftServer 3000 sehr ähnlich ist. Er soll laut NEC mit ordentlicher Ausstattung "unter 35.000 US-Dollar" kosten. Etwa zum Jahresende sollen die hoch verfügbaren NEC-Server auch mit Linux zu haben sein. Die fehlertoleranten NEC-Server vermarktet übrigens auch Bull. An der französischen Groupe Bull hält NEC einen Anteil von knapp 17 Prozent. (ciw)