Mit Edge zum Web3: Microsoft testet eine Krypto-Wallet

Zwischen MicrosoftMitarbeitern soll eine Testversion von Edge kursieren, die eine Krypto-Wallet integriert – inklusive Links zu Krypto-Börsen.

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(Bild: DANIEL CONSTANTE/Shutterstock.com)

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Microsoft will angeblich in einer Testversion von Edge eine Krypto-Wallet integrieren, die Kryptowährung sendet, empfängt, wechselt und für den Kauf eines Tokens Links zu Krypto-Börsen einbindet. Das berichtet die Tech-Website BleepingComputer, die nach eigenen Angaben eine Testversion getestet hat. Außerdem hat ein Twitter-Nutzer, der bekannt dafür ist, inoffizielle Softwareänderungen von Microsoft zu dokumentieren, Screenshots der UI veröffentlicht. Deren Authentizität ist aber nicht bestätigt. Microsoft hielt sich auf Anfrage von heise online bedeckt: "Wir können zu diesem Thema leider keine Auskunft geben."

Die Screenshots der mutmaßlichen Testversion zeigen die Anmeldeschritte: Nutzer setzen ein Passwort und generieren eine Recovery-Phrase. Danach begrüßt sie die Edge-Erweiterung mit einer Willkommensseite, die "vereinfachte Erfahrungen, die das Web3 einfacher zum Bedienen machen" verspricht. Der Startbildschirm zeigt daraufhin den öffentlichen Schlüssel, den Kontostand der Krypto-Wallet und die Kurse von verschiedenen Kryptowährungen. Zudem gibt es auf der Startseite eine Spalte, in der DApps, also Applikationen eingebunden sind, die auf dem Ethereum Netzwerk basieren. Ein weiterer Screenshot bildet eine Ansicht ab, mit der sich NFTs durchsuchen lassen.

Die Krypto-Wallet soll "Non-Custodial" sein: Der private Schlüssel wird lokal gespeichert. Bei dem öffentlichen Schlüssel soll es sich um eine Ethereum-Adresse handeln, berichtet BleepingComputer. Nutzer sollen zwischen verschiedenen Ethereum-Adressen wechseln können.

Für den Kauf von Kryptowährung verlinkt die Krypto-Wallet zu den Krypto-Börsen Coinbase und MoonPay. Eine Swap-Funktion soll den Austausch zwischen verschiedenen Tokens ermöglichen, beispielsweise zu Dai Stablecoin, Tether Coin oder Uniswap. Dafür soll Microsoft mit ConsenSys zusammenarbeiten, ein Unternehmen, das auf Ethereum basierende Applikationen entwickelt.

Innerhalb von Microsoft sorge der Test einer Krypto-Wallet für eine Kontroverse, berichtet The Verge. Schließlich würde die Erweiterung in Zeiten einer Entlassungswelle bei Microsoft getestet werden, in der andere, womöglich wichtigere Projekte und deren Mitarbeiter gestrichen werden. Außerdem mangelt es Edge nicht an Erweiterungen: Vor Kurzem rüstete Microsoft den Browser mit einem KI-Chatbot auf. Weil Microsoft immer wieder Applikations-Erweiterungen testet, dann aber fallen lässt, wird sich noch herausstellen, ob eine Krypto-Wallet für Edge kommt, um zu bleiben – oder nicht mehr als ein Echo aus dem Boom einer vergangenen Zeit ist.

(szo)