DSL-Surfen per Bluetooth (Update)

Mehrere Aussteller zeigen schnelle Surf-Basisstationen mit neuen Funktionen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Bluetooth-Basisstationen für den drahtlosen Zugang zu lokalen Netzen, so genannten LAN Access Points, gibt es zwar schon, auf der CeBIT sind aber einige Geräte mit interessanten neuen Funktionen zu sehen. Die Hersteller sehen als Zielgruppe nicht mehr vorwiegend Geschäftskunden, die ihre Gebäude drahtlos mit Bluetooth vernetzen, sondern zunehmend auch Heimanwender, die per Laptop oder PDA drahtlos ins Internet wollen -- bei wärmerem Wetter zum Beispiel vom Balkon aus. Gegenüber den mit bis zu 300 mW lauter funkenden WLAN-Vettern sind Bluetooth-Funker deutlich stromsparender. Trotz "nur" maximal 723 kBit/s eignen sie sich nicht nur für ISDN- sondern bei kurzen Entfernungen oder guten Verbindungen auch für DSL-Anschlüsse, die mit maximal 768 kBit/s in der gleichen Liga spielen.

Alle Bluetooth-Access-Points haben eine Ethernet-Schnittstelle für den LAN-Anschluss, einen Web-Server, mittels dem sie sich komfortabel über Web-Browser administrieren lassen sowie DHCP-Server, die Funk-Clients auf Anfrage IP-Adressen für den Zugang zum LAN zuteilen. Das Tecom BT3021 setzt auf Client-Seite das LAN Access Profile, (LAP) voraus. Es ist wegen seiner Funkauslegung interessant. Als Klasse-1-Gerät überbrückt es unter optimalen Bedingungen, also bei freier Sicht, bis zu 100 Meter (Halle 13, Stand E49).

blue2net, das bis zu 50 Meter überbrücken soll, hat die österreichische Siemens-Niederlassung schon im vergangenen Jahr vorgestellt -- auf der Messe stellt Siemens (Halle 13, Stand D37) das Gerät erstmals mit dem PAN-Profil vor, mittels dem man Clients ohne besonderen Administrationsaufwand den Zugang zum lokalen Ethernet verschaffen kann; bis vor kurzem war blue2net nur für das LAN Access Profile, (LAP), ausgelegt, das sich des Point to Point Protocol (PPP) bedient. PPP erfordert einen Server im LAN, auf dem der Administrator jedem Anwender Passwort und Kennung zuweisen muss, bevor er sich anmelden kann. Dies ist bei PAN nicht erforderlich.

In Halle 13 auf dem Stand E75-02 präsentiert Mavin seinen MBA-C2.1 genannten Access Point, der dank eingebautem PPP over Ethernet (PPPoE) für den Internet-Zugang über DSL- und Kabelmodems geeignet ist. Es setzt LAP voraus und überbrückt bis zu 100 Meter. AVM und Elmeg haben allerdings bereits Kombi-Geräte gezeigt, die für den Internet-Zugang über DSL und ISDN ausgelegt sind.

Belkin kombiniert hingegen einen herkömmlichen LAN Access Point mit einer USB-Druckerschnittstelle -- laut Belkin soll man "alle verbreiteten USB-Drucker" anschließen können. Das F8T030 genannte Gerät setzt LAP voraus, soll bis zu 100 Meter überbrücken und bringt für den Druckerdienst eine proprietäre Windows-Software mit, die einen virtuellen USB-Port ins Betriebssystem einbindet. In den USA bereits für 170 US-Dollar erhältlich, soll es in rund vier bis sechs Wochen in Deutschland für "unter 200 Euro" auf den Markt kommen. Ab Sommer 2003 will Belkin die Basisstation auch mit dem modernen PAN-Profil ausrüsten. (dz)