HuaWei gibt Software-Diebstahl zu
Der chinesische Telecom-AusrĂĽster Huawei hat zugegeben, dass ein "kleiner Teil" seiner Router-Software "VRP" auf Quellcode des Konkurrenten Cisco Systems beruht.
Der chinesische Telecom-AusrĂĽster HuaWei Technologies Co. hat zugegeben, dass ein "kleiner Teil" seiner Router-Software VRP auf Quellcode des Konkurrenten Cisco Systems beruht. Das geht laut Wall Street Journal aus Unterlagen hervor, die HuaWei gestern bei einem texanischen Bezirksgericht vorgelegt hat.
Der Router-Weltmarktführer Cisco klagt vor diesem Gericht gegen HuaWei und dessen US-Tochter Futurewei wegen einer Reihe angeblicher Copyright-Verletzungen und Verstöße gegen das Patentrecht. Stein des Anstoßes sind HuaWeis Quidway-Router, die laut der Klage regelrechte Klone der Cisco-Router sein sollen. Diese hatte HuaWei zwar im Februar vom Markt genommen, will die Geräte aber mit geänderter Software wieder auf den Markt bringen. Cisco will dagegen mit einer einstweiligen Verfügung erreichen, dass die Quidway-Router in den USA vom Markt genommen werden müssen.
HuaWei-Anwalt Bob Haslam erklärte laut Wall Street Journal, der Konzern habe den Code 1999 von einem Chinesen auf einer Diskette erhalten, der sich "Hoffnung auf einen Job bei HuaWei" gemacht habe. Dieser Code sei in VRP integriert worden -- das betreffe aber weniger als 2 Prozent der insgesamt rund 1,5 Millionen Codezeilen. Die umstrittene Software, Steuer-Befehle der Geräte sowie Bedienungsanleitungen, die Cisco ebenfalls beanstandet hatte, sollen nun in allen Routern ersetzt werden.
Die von Cisco beantragte Verfügung würde den Verkauf von HuaWei-Produkten ungerechtfertigt einschränken und auch das angekündigte Joint Venture mit 3Com schwer behindern, erklärt HuaWei. Ciscos Klage rieche nach dem "Versuch, einen möglichen Wettbewerber zu besudeln". (wst)