Schweiz veröffentlicht Liste ziviler Opfer des Irak-Kriegs im Internet

Die Idee dafür sei aus der Überlegung entstanden, dass die Schweiz der Depositarstaat der Genfer Konventionen sei, erklärt Außenministerin Calmy-Rey.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 312 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die Schweiz hat eine Internetseite mit Angaben zu zivilen Opfern des Irak-Krieges angekündigt. Außenministerin Micheline Calmy-Rey sagte in einem Interview mit dem SonntagsBlick, ab morgen werde auf der Seite des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten eine entsprechende Liste abrufbar sein. Aktuelle Informationen sollten aus verschiedenen Quellen zusammengestellt werden.

Es gebe schon neun Tage nach Kriegsbeginn viele zivile Opfer, sagte die Sozialdemokratin aus Genf, die erst seit kurzem im Amt ist und durch mehrere kriegskritische Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hat. Die Liste soll einen eindrucksvollen Überblick geben: "Erst wenn wir die Liste sehen, wird uns bewusst, wie schrecklich das ist", meint Calmy-Rey.

Die Idee dafür sei aus der Überlegung entstanden, dass die Schweiz der Depositarstaat der Genfer Konventionen sei. Diese Konventionen regln die Art, wie ein Krieg geführt werden solle. "Das Prinzip ist, dass zwischen ziviler und militärischer Bevölkerung unterschieden wird, im Bestreben, die Zivilbevölkerung zu schützen", erklärt die Ministerin.

Zum Irak-Krieg siehe auch: (anw)