Internet-Nutzung: Der Osten holt auf

Etwa 53 Prozent der erwachsenen Deutschen hatten im ersten Quartal einen Internet-Anschluss.

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Im ersten Quartal 2003 hatten 53 Prozent der erwachsenen Deutschen einen Internet-Zugang. Das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Schlussquartal 2002, stellt die Forschungsgruppe Wahlen fest. Dabei hat sich der Schwerpunkt der Nutzerzahlen ein wenig nach Osten verschoben: Mittlerweile haben 48 Prozent der Ostdeutschen einen Zugang zum Internet gegenüber 43 Prozent im Vorquartal, während sich der Anteil in Westdeutschland um einen Prozentpunkt auf 54 Prozent erhöhte. Auch die Frauen haben ein wenig aufgeholt. Sie nutzten nun zu 46 Prozent das Internet, während es vor drei Monaten noch 43 Prozent waren. Dagegen waren 60 Prozent der Männer online gegenüber 58 Prozent im ersten Quartal.

Nur noch bedingt gelte die Aussage, dass das Internet ein "junges Medium" sei. Mittlerweile nutzten in allen Altersgruppen bis 50 Jahren jeweils mehr als zwei Drittel das Internet. Bereits mehr als jeder zweite 50- bis 59-Jährige (55 Prozent) habe Zugang zum Web. Lediglich bei den über 59-Jährigen sei erst ein Fünftel mit dem Medium vertraut, obwohl sich innerhalb dieser Altersgruppe der Anteil der Internet-Nutzer in den letzten zwei Jahren nahezu verdoppelte.

Noch immer sei das Internet aber ein Medium der Angestellten und Selbstständigen, die es beruflich, aber auch privat wesentlich häufiger nutzten als Arbeiter: Knapp drei Viertel der Selbstständigen seien nun im Netz erreichbar. Etwa 59 Prozent der leitenden Angestellten und Beamten und 54 Prozent der einfachen und mittleren Angestellten und Beamten besitzen einen Internet-Zugang; Facharbeiter aber zu 38 Prozent und ungelernte Arbeiter nur zu 19 Prozent, stellen die Marktforscher fest.

Die Anhänger der beiden großen Parteien weichen weiterhin in ihrer Internet-Nutzung kaum vom Gesamtdurchschnitt ab: SPD- und Anhänger der CDU/CSU haben zu jeweils 52 Prozent einen Internet-Zugang, ähnlich wie auch die Wähler der PDS (55 Prozent). Dagegen haben Anhänger der Grünen zu 69 Prozent und FDP-Wähler zu 66 Prozent einen Internet-Zugang.

Im Vergleich zum Vorquartal habe es geringe Änderungen im Nutzungsverhalten gegeben. So habe der Abruf von Wirtschafts- und Börsennachrichten ebenso wie Online-Brokerage nochmals an Attraktivität verloren, wohingegen der Abruf von Politiknachrichten leichte Zuwächse verzeichnet. Die Nutzungsintensität des Online-Shoppings und des damit verbundenen Vergleichens von Preisen blieb mit 49 beziehungsweise 64 Prozent konstant. 47 Prozent der Internet-Nutzer betrieben Online-Banking. Die Daten basieren auf telefonischen Befragungen unter insgesamt 3874 Deutschen ab 18 Jahren zwischen dem 20. Januar und 27. März 2003.

(anw)