AMD in rauen Fahrwassern

Bei einem kräftigen Umsatzrückgang vergrößerten sich auch die Verluste bei AMD. Immerhin lagen die Ergebnisse etwas besser als die Erwartungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 317 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

AMD hats nicht leicht, versucht aber das Beste aus einer schwierigen Situation zu machen: Bei einem kräftigen Umsatzrückgang vergrößerten sich auch die Verluste. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres ging der Umsatz um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 714,6 Millionen US-Dollar zurück. Der Verlust stieg von 9,2 Millionen US-Dollar auf 146,4 Millionen US-Dollar. Immerhin: Die Ergebnisse waren etwas besser, als AMD selbst prognostiziert hatte, und gegenüber dem Vorquartal stieg der Umsatz um 4 Prozent. Kein Wunder, dass das AMD-Management dies in den Vordergrund rückt; man sei zudem der Ansicht, dass man im vergangenen Quartal sowohl bei den PC-Prozessoren wie bei den Flash-Speichern an Marktanteil gewonnen habe.

Viele Beobachter hatten noch bei der Vorstellung der Zahlen für das vorangegangene Quartal gehofft, dieses Mal würden bereits Umsätze mit den angekündigten 64-Bit-Prozessoren die Geschäfte positiv beeinflussen. Nach Verschiebungen -- der Desktop-Prozessor Athlon-64 soll gar erst im Herbst auf den Markt kommen -- hofft der Chiphersteller nun, dass wenigstens der Server-Prozessor Opteron (offizielle Freigabe soll am 22. April erfolgen) die Geschäfte ankurbelt. Und dies im lukrativen Segment mit Servern für Firmen, in denen AMD bislang gegen Intel-basierte und RISC-Server kaum einen Blumentopf gewinnen konnte. So gab sich AMD-Chef Hector Ruiz im Umfeld der CeBIT optimistisch, mit dem Opteron reüssieren zu können. Immerhin hat sich mittlerweile auch Microsoft offiziell auf ein 64-Bit-Windows für die AMD-CPUs festgelegt.

Auf der anderen Seite geht AMD im Flash-Geschäft neue Wege und legt die Sparte in einem Joint Venture mit der Flash-Abteilung von Fujitsu zusammen. Im Speicher-Geschäft erzielte AMD einen Umsatz von 218 Millionen US-Dollar im ersten Quartal. Bei den PC-Prozessoren betrug der Umsatz 468 Millionen US-Dollar -- AMD zeigt sich hocherfreut, dass dies einen Zuwachs um 11 Prozent gegenüber dem direkten Vorquartal bedeutet. Für das kommende Quartal erwartet AMD, dass die Umsätze mit Speicherchips weiter leicht steigen, während die Verkäufe von PC-Prozessoren sich auf dem gleichen Niveau bewegen werden -- immerhin sei das kommende zweite Quartal schon immer das Schwächste im Verlauf eines Geschäftsjahrs gewesen.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD in US-Dollar

Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.