Microsofts Forschung: Sauberer Code und Krypto-Ping-Pong
Lösungen gegen die Spam-Flut und zuverlässigere Software sind aus Sicht der Forschungsabteilungen von Microsoft (MSR) die Herausforderungen der Zukunft.
Lösungen gegen die Spam-Flut und zuverlässigere Software sind aus Sicht der Forschungsabteilungen von Microsoft (Microsoft Resarch, MSR) die Herausforderungen der Zukunft. MSR, das nach eigenen Angaben in fünf Labors rund 700 Mitarbeiter beschäftigt, stellte gestern im Rahmen einer Hausmesse auf dem Microsoft-Campus theoretische Ansätze für Produkte vor, von denen überwiegend nicht viel mehr als der Arbeitstitel bekannt ist.
Darunter ein Konzept gegen die Massen unerwünschter E-Mails. Nach einem US-Medienbericht spielt "No Spam" mit dem Massenversender eine Art kryptografisches Ping-Pong und verlangsamt dadurch die Aussendung der Werbebotschaften. Die Verschlüsselungs- und Entschlüsselungshürde soll nur für Mails von Absendern aufgebaut werden, die nicht im Adressbuch des Empfängers verzeichnet sind. Die notwendigen Berechnungen würden pro Nachricht nur 10 Sekunden beanspruchen. In der Summe soll das allerdings ausreichen, um Aussendungen mit Millionen Mails angemessen auszubremsen.
Als weitere Idee wurde eine Windows-Version vorgestellt, die Gebärden versteht. "GWindows" soll sich dereinst ebenso wie dafür ausgelegte Anwendungen per Handzeichen steuern lassen. Bis es soweit ist, will Microsoft Research, so wird deren stellvertretender Leiter Rick Rashid in der US-Presse zitiert, dem Mutterhaus "helfen, bessere Software zu schreiben". Viele Projekte der "Microsoft-Labs" zielten auf die Aspekte "sauberer Code und effiziente Programmierung" ab. Ein Beispiel dafür sei die Test-Suite "Scout". Sie unterstütze dabei, neue Prioritäten zu setzen und verhindere, dass Änderungen im Code, die ein Problem beheben, ein neues Problem nach sich ziehen. Die ersten Einsätze hat Scout bereits bei der Entwicklung kommender Versionen von Microsoft Exchange und dem Microsoft Windows Server 2003 absolviert. Die Herausforderung, so Rashid weiter, bestehe künftig darin, den Code einer Software, der aus mehreren zehn Millionen Zeilen besteht, so zu trimmen, "dass sie tatsächlich tut, was Anwender von ihr erwarten".
Scout hin oder her -- einiges wird auch künftig nicht so funktionieren, wie es der Benutzer gerne hätte: Die Zukunft, so war gestern zu erfahren, gehört unter anderem "MyLifeBits". Hinter dem Namen versteckt sich eine Datenbank, deren Inhalte -- in erster Linie Videos und Musik -- gegen alle digitalen Vervielfältigungsversuche immun sein sollen. (em)