Projekt Lumos soll Spam im Keim ersticken

Die Email Service Provider Coalition (ESPC) will für mehr Transparenz beim Geschäft mit Spam-Mails sorgen.

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Von
  • Oliver Lau

Eines der größten Probleme mit unerwünschten Mailsendungen im elektronischen Briefkasten ist, dass der Absender in fast allen Fällen eine ungültige Antwortadresse angibt. Das für die Spam-Mail verantwortliche Marketing-Unternehmen kann daher kaum erreicht werden. Ein Abbestellen der Spam-Sendungen (opt-out) wird so für den betroffenen Empfänger praktisch unmöglich. Bei geschätzten mehr als 40 Prozent Spam im gesamten Mailaufkommen wird diese Sachlage zu einer untragbaren Last für viele Benutzer. Spam-Filter, die erst beim Empfänger wirksam werden, sind häufig eine schlechte Lösung, ob sie nun auf Algorithmen oder "schwarzen Listen" basieren. Wichtige E-Mails werden von ihnen häufig aussortiert, manch belanglose E-Mail erkennen sie oft nicht als solche. Ganz zu schweigen davon, dass sie in der Regel erst einen Download der Mails verlangen, bevor die Spam-Erkennung zuschlägt.

Eine aus der Network Advertising Initiative (NAI) hervorgegangene Organisation, die Email Service Provider Coalition (ESPC) hat jetzt einen Vorschlag vorgelegt, der Spammern das Leben deutlich schwerer machen soll. Dieser Vorschlag für eine technische Architektur, genannt Project Lumos, sieht vor, dass Spammer für ihre E-Mail-Aktionen jederzeit zur Rechenschaft gezogen werden können. Erreicht werden soll das in erster Linie durch einen Zertifizierungsprozess, bei dem die Identität des Mailers festgestellt wird. Zweitens sollen Standards für den Mailheader geschaffen werden. Aus dem soll dann erkennbar sein, wer für die Werbe-E-Mail verantwortlich ist. Die Mail soll außerdem eine URL enthalten, über die der Empfänger den Versand weiterer E-Mails unterbinden kann (opt-out). Drittens sollen spezielle SMTP-Header Aufschluss über die Identität des Senders geben können.

Bei ESPC ist man sich bewusst, dass dieses Bestreben nur bei intensiver Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Gremien und Organisationen umgesetzt werden kann. Wie genau das Konzept realisiert werden soll, darüber ließ man sich seitens ESPC noch nicht aus. Die ESPC wurde im November 2002 von der NAI gegründet und hat zurzeit mehr als 30 Mitgliedsunternehmen, zu denen beispielsweise DoubleClick und Digital Impact gehören. Die NAI wiederum repräsentiert mehr als 200.000 Kunden, die an E-Mail-Marketing interessiert sind.

Weitere Infos über Spam: (ola)