Anwender sind auch nur Entwickler

Ich weiß nicht mehr, wer den Spruch geprägt hat: "Eine Software, die keine Fehler enthält, ist veraltet." Jetzt ist das Problem heutzutage eher, nicht mehr nur die Fehlerfreiheit von Software herzustellen (oder es zumindest zu versuchen), sondern viel mehr die Fehler, die mit der Software erstellt werden, zu verhindern.

Natürlich erstellt keiner absichtlich Fehler. Jedoch gibt es immer mehr Benutzer, die mit einer Software ein neues "System" erstellen. So kommt es nicht selten vor, dass Benutzer von Word durch Veränderung der Formate beziehungsweise der Formatvorlage ein entscheidendes Dokument im Nachhinein unlesbar machen.

Noch kritischer sind jedoch die Systeme, die mit Tabellenkalkulationen erstellt werden. Immer wieder wird davon berichtet, dass Firmen Schäden in geraumer Höhe aufgrund einer fehlerhaften Tabellenkalkulation entstanden. Bei Eusprig kann man beispielsweise unterschiedliche solcher Geschichten nachlesen. Eine Statistik sagt sogar aus, dass 90 % aller Tabellenkalkulationen fehlerhaft sind.

Letztlich benötigen wir einfache Prozesse und Werkzeuge für Anwender, sodass auch sie ihre "Systeme" beispielsweise reviewen und mit Unit-Tests überprüfen können. Auch wenn in diese Richtung bereits des Längeren geforscht wird, dauert es wohl noch einige Zeit, bis die Ergebnisse in der Praxis einzusetzen sind.

Weiterführende Links und Referenzen zum Thema: ()

• EUSES-Konsortium (End Users Shaping Effective Software)
• phpClick, ein Entwicklungswerkzeug für Nicht-Programmierer für Web-Applikationen
• European Spreadsheet Risks Interest Group (EuSpRIG)