Disney bewirbt Blu-ray Discs für kommenden 3D-Standard

Walt Disney Studios Home Entertainment hat in Aussicht gestellt, bereits im kommenden Jahr die ersten Scheiben anzubieten, die sich auf den kommenden 3D-Heimkino-Anlagen abspielen lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Walt Disney Studios Home Entertainment hat im Rahmen der Fan-Veranstaltung "D23" Ausschnitte der 3D-Versionen kommender Filme präsentiert – darunter Szenen des Animationsstreifens A Christmas Carol, der am 12. Dezember in den deutschen Kinos anlaufen soll. Der Clou: Gezeigt wurden die Clips auf einer Kombination aus einem 3D-tauglichem Blu-ray-Player und einem 3D-Plasma-Fernseher (beides Prototypen) aus dem Hause Panasonic, die im Zusammenspiel mit aktiven Shutterbrillen das räumliche Videobild erzeugen. Diese Ausrüstung setzte Panasonic bereits auf der diesjährigen IFA ein, um Videoclips und den Trailer des kommenden James-Cameron-Films Avatar in 3D vorzuführen. Sony setzt ebenfalls auf Shutterbrillen, verwendet jedoch LCD- statt Plasmafernseher.

Im Dezember will die Blu-ray Disc Association (DBA) die finale Spezifikation für 3D-Blu-ray Discs veröffentlichen. Schon jetzt offenbart sich aber, dass das System von Panasonic und Sony die Voraussetzungen erfüllen wird: Die Shutterbrillen liefern zusammen mit der angesprochenen 3D-Heimkinoanalage wie gefordert abwechselnd fürs rechte und linke Auge Bilder in voller Full-HD-Auflösung und das bei den Disney-Demovideos eingesetzte Kompressionsverfahren MPEG-4 AVC Multi-View Code (MVC) entspricht ebenfalls den Vorgaben der BDA. Passend dazu steht Panasonic mit der neuen Technik offenbar bereits in den Startlöchern: Das dreidimensionale Kind hat bereits einen Namen (Full HD 3D) und einen Werbeslogan ("Live in it!"), zudem wurde bereits ein Video fertiggestellt, mit dem Laien später die Technik erklärt werden soll. Da verwundert es auch nicht mehr, dass Sony einen ersten 3D-Fernseher für 2010 ankündigte.

Disney möchte nach Angaben seines Vizepräsidenten Gordon Ho im Branchenmagazin Video Business seine ersten 3D-Scheiben "so früh wie möglich" auf den Markt bringen, rechnet selbst aber nicht mit einem Marktstart vor dem Weihnachtsgeschäft 2010. Die BBC hatte jüngst mitgeteilt, Teile der Olympischen Sommerspiele 2012 in 3D aufnehmen zu wollen. Tatsächlich führte Panasonic im Rahmen der IFA bereits Videoaufnahmen vor, die im Rahmen der Sommerspiele 2008 aufgenommen wurden. Das Unternehmen ist der offizielle Internationale Broadcaster der Olympischen Spiele. Während diese Aufnahmen bei der Demonstration in Berlin ebenso beeindrucken konnten wie Kamerafahrten um einen Formel-1-Wagen fiel die 3D-Präsentation des angesprochenen Avatar-Trailers auf dem Demosystem eher durchwachsen aus: Wohl aufgrund der niedrigeren Bildwiederholrate bei Kinofilmen waren in einigen Szenen – wie der mit einem durchs Bild fliegenden Hubschrauber – noch deutliche Ruckler zu sehen. (nij)