Pirate-Bay-Käufer droht Insolvenz

Ein Gläubiger hat vor einem Stockholmer Gericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens für den potenziellen Käufer des Torrent-Trackers beantragt. Die Übernahme der Pirate Bay scheint damit endgültig zu platzen.

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Nächster Akt im Possenspiel um den angeblichen Verkauf des Torrent-Trackers "The Pirate Bay": Dem potenziellen Käufer droht ein Insolvenzverfahren. Schwedischen Medienberichten zufolge hat ein Gläubiger des Unternehmens Global Gaming Factory X (GGF) beim Stockholmer Bezirksgericht die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Bisher ist darüber noch keine Entscheidung gefallen. Dennoch wird die Übernahme des Torrent-Portals durch GGF-Chef Hans Pandeya damit immer unwahrscheinlicher.

GGF-Chef Hans Pandeya droht ein Insolvenzverfahren.

(Bild: picture-alliance/dpa)

Antragsteller ist den Berichten zufolge das Unternehmen Advatar System von Pandeyas ehemaligem Geschäftspartner und GGF-Vorstandskollegen Johan Sellström. GGF soll Advatar noch 1,4 Millionen Kronen (136.000 Euro) schulden, die bereits Mitte Juli fällig gewesen seien. Sellström hatte bereits im August erklärt, GGF schulde ihm noch viel Geld. Gleichzeitig waren Berichte über Steuerschulden Pandeyas aufgekommen, die dieser weitgehend bestätigte. Wenig später wurden Auto, Motorrad und Boot des Unternehmers von Gerichtsvollziehern beschlagnahmt.

GGF hatte Ende Juni angekündigt, Pirate Bay für 60 Millionen Kronen zu übernehmen und in eine legale Tauschbörse für Filme, Musik und Software umzuwandeln. Trotz Pandeyas wiederholter Versicherungen, internationale Investoren stünden mit ausreichenden Mitteln bereit, waren schnell Zweifel an der Finanzierung des Geschäfts aufgekommen. Schließlich räumte Pandeya ein, dass Investoren abgesprungen seien. Seinem neuen Plan, das Geschäft durch eine Emission von Bezugsrechten am Kapitalmarkt zu finanzieren, machte die Börse einen Strich durch die Rechnung. Der Nebenwertemarkt Aktietorget schloss GGF nach Verstößen gegen die Börsenregeln vom Handel aus. Inzwischen soll GGF mit Mangold einen neuen Handelsplatz gefunden haben.

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(vbr)