Telekom-Bespitzelungsaffäre: Ermittlungen kurz vor Abschluss
Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" müssen Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und der frühere Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel mit einer Anklage rechnen.
Das seit 16 Monaten andauernde Ermittlungsverfahren wegen der verbotenen Bespitzelung von Gewerkschaftern und Journalisten steht laut dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kurz vor dem Abschluss. Demnach plant die Staatsanwaltschaft, ihre Arbeit in diesem Jahr abzuschließen. Im Visier der Anklagebehörde stehen neben Männern "aus der zweiten Reihe" auch Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und der frühere Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel.
Wie "Der Spiegel" in der kommenden Ausgabe berichtet, habe der Düsseldorfer Rechtsanwalt Michael Hoffmann-Becking, gleichzeitig Berater der Konzernspitze, am 7. Oktober 2005 offen mit Zumwinkel über ein von der Telekom in Auftrag gegebenes Gutachten zur Bespitzelung geredet. Später sei dies auch im Gespräch mit dem damaligen Telekom-Chef Ricke ein Thema gewesen, ohne dass bei Zumwinkel oder Ricke ein "irgendwie geartetes Unrechtsbewusstsein vorgelegen" habe. Beide bestreiten, von dieser Aktion gewusst zu haben.
Um undichte Stellen im Aufsichtsrat zu finden, hatte die Konzernsicherheit der Deutschen Telekom in verbotenen Schnüffelaktionen Telefondaten von Gewerkschaftern und Journalisten ausgespäht. ()