Kriminalbeamte fordern Koordinator für IT-Sicherheit im Kanzleramt

Im komplexen Bereich der IT-Sicherheit gebe es bisher Teilzuständigkeiten in zu vielen Ministerien, meint der Bund der Kriminalbeamte. Besser wäre es, wenn die IT-Sicherheit im Kanzleramt angesiedelt und somit Chefsache würde.

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Die Koordination der IT-Sicherheit muss nach Meinung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) im Bundeskanzleramt angesiedelt werden. Bisher gebe es in diesem komplexen Bereich Teilzuständigkeiten in zu vielen Ministerien, sagte der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen laut einer Mitteilung. "Wir können hier von dem US-Präsidenten Barrack Obama lernen. Der hat mit gutem Grund vor Wochen bereits die Koordination der IT-Sicherheit im Weißen Haus angesiedelt", meint Jansen. Ebenso müsse die Angelegenheit in Deutschland Chefsache werden, denn das Fundament von E-Commerce, Online-Banking und E-Goverment sei Vertrauen in eine sichere IT-Struktur.

Der US-Präsident hatte im Mai angekündigt, dass die Verteidigung der Netzwerke gegenüber Angriffen im Weißen Haus koordiniert werden soll. Mit der Besetzung des Postens eines "Cybersecurity Czar" wird in diesen Wochen gerechnet. Die bisherige Favoritin Melissa Hathaway trat im August von ihrem Posten als geschäftsführender "Cybersecurity Chief at the National Security Council" zurück. Neuer Kandidat Nummer eins ist laut Medienberichten Frank Kramer, der schon unter Bill Clinton im US-Verteidigungsministerium gearbeitet hat. Zudem hatte Obama im März einen Chief Information Officer (CIO) berufen, der auch über Datenschutz und Sicherheit der Behörden wachen soll. Im April folgte die Ernennung eines Chief Technology Officer, der mit dem CIO zusammenarbeiten soll.

Jansen erneuerte seine Forderung nach mehr finanziellen Mitteln für die Kriminalpolizei, um qualifiziertes Personal ausbilden und einstellen zu können. Die Kriminalpolizei könne momentan nicht wirksam im Internet Gefahren abwehren und Strafverfolgung leisten. "Es fehlt an allen Ecken und Kanten an dem erforderlichen Know-how, Personal, Technik und den notwendigen internationalen Regelungen für eine erfolgreiche Arbeit im global village des www", sagte Jansen. (anw)