"pro familia" fordert barrierefreie Websites

Die Organisation pro familia will erreichen, dass mehr Websites problemlos auch für Blinde, Seh- und Köperbehinderte nutzbar sind.

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  • dpa

Die Organisation pro familia will erreichen, dass mehr Websites problemlos auch für Blinde, Seh- und Köperbehinderte nutzbar sind. Bisher gelte die gesetzliche Forderung nach barrierefreien Internet-Seiten nur für öffentliche Einrichtungen, sagte Annemarie Rufer vom Bundesvorstand der Organisation bei einer Tagung am Samstag in Schwerin. pro familia fordert eine Ausweitung auf alle Anbieter. Menschen mit Behinderungen nutzten das Internet weit häufiger als Nichtbehinderte.

Bei der Präsentation des neuen und barrierefreien Internet-Auftritts von pro familia sagte der blinde Internet-Experte Stefan Weiler, derzeit sei nur ein kleiner Teil der Webseiten mit dem "Screenreader" für Blinde und Sehbehinderte umfassend und schnell erkennbar. Der Screenreader ist ein Programm, das Bildschirminhalte vorlesen kann. Eine Webseite müsse vor allem sehr gut strukturiert sein, um für den Screenreader gut lesbar zu sein, sagte Weiler. Das sei aber auch für den Abruf einer Seite per Handy wichtig. "Wer beim Design einer Webseite an die Handy-Nutzer denkt, hat zu 99,9 Prozent auch mit an uns gedacht", sagte Weiler.

Bundesweit gibt es nach Angaben des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands 155.000 blinde und 500.000 sehbehinderte Menschen. Im Zentrum der bis Sonntag dauernden pro familia-Tagung steht die Situation Behinderter in Deutschland. (dpa)/ (cp)