Studie: Kaum Chancen für bezahlte Internet-Inhalte

Die Marktforscher von Prognos glauben, die Werbeausgaben für Online-Angebote werden sich in Deutschland bis 2007 verdoppeln.

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Internet-Nutzer werden noch lange nicht bereit sein, für Inhalte zu bezahlen. Dagegen wird die Online-Werbung weiter zunehmen. Das geht aus einer heute veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Prognos hervor. Bis 2007 sollen sich die Online-Werbeausgaben verdoppeln, wie es in dem Themenreport Online-Medien 1998-2007 heißt, in dem das Institut Wachstumschancen und Erfolgsstrategien für publizistische Inhalte im Internet verfolgt.

Ein Ende der "Kultur der kostenlosen Internet-Nutzung" liege noch in weiter Ferne, befindet Prognos. Nur in Einzelfällen könnten die Anbieter von kostenpflichtigen Inhalten im Netz Marktnischen entdecken und erfolgreich sein. "Bisher kostenlose Inhalte einfach mit einem Preiszettel zu versehen, gleicht einer Panikreaktion." Die Marktforscher definieren vier Faktoren, ohne die so genannte Paid-Content-Angebote wirtschaftlich nicht überlebensfähig werden: Die Konsumenten müssen einen klaren Zusatznutzen erkennen, die Angebote müssen benutzerfreundlich und die Bezahlsysteme sollten einfach sein. Jedes Unternehmen müsse darauf achten, dass kostenpflichtige Inhalte nur ein Marktsegment bleiben und daneben die Werbe-Schiene weiterbetrieben wird. In der Werbefinanzierung von Online-Angeboten sieht das Marktforschungsinstitut reale Wachstumschancen.

Nachdem die Werbeausgaben für Online-Angebote sogar im Krisenjahr 2002 im zweistelligen Bereich zulegen konnten und etwa in Deutschland bis auf 255,9 Millionen Euro anstiegen, sei bis 2007 mit einer Verdoppelung zu rechnen. 2007 werde die Online-Werbung einen Anteil am Gesamtwerbemarkt von über 2 Prozent in Deutschland, 1,9 Prozent in Österreich und 1,5 Prozent in der Schweiz erreichen. Nach vielen Fusionen und Pleiten komme die Online-Branche nun langsam zur Ruhe: "Wer jetzt noch lebt, wird lange leben", schreibt das Institut. (anw)