mmO2 schreibt UMTS-Lizenzen ab

Damit gesellt sich der britische Mobilfunkbetreiber zu KPN und Telefonica, die ebenfalls Abschreibungen auf ihre UMTS-Lizenzen in Milliarden-Höhe tätigten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 65 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sebastian Eckel

Der britische Mobilfunkbetreiber mmO2 wird am Mittwoch Abschreibungen in Höhe von 5,6 Milliarden Euro auf seine UMTS-Lizenzen bekannt geben. Grund für die Abschreibungen ist nach Angaben der Financial Times Deutschland die unwirtschaftliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals für den Kauf der Lizenzen. O2 hatte den Start des UMTS-Dienstes auf 2004 verschoben. Grund dafür war ein negativer Entscheid der britischen Wettbewerbskommission über die Work-Call-Gebühren. Dadurch soll mmO2 mehrere hundert Millionen Euro Umsatzverluste gemacht haben.

Nach weiteren Angaben der Zeitung hatte der Konzern bereits Abschreibungen in Höhe von 1,962 Milliarden Euro auf den Verkauf der niederländischen Tochter O2 Netherlands getätigt. Dadurch muss mmO2 eine vorläufige Wertberichtigung für das Jahr 2003 von über 7 Milliarden Euro ausweisen. Aufgrund des hohen Wettbewerbdrucks auf dem niederländischen Mobilfunkmarkt und den zunehmenden Verlusten von O2 Netherlands verkaufte der britische Mutterkonzern im April die niederländische Tochter für 25 Millionen Euro in bar an die Investmentgesellschaft Greenfield Capital Partners.

Durch die angekündigten Abschreibungen auf die UMTS-Lizenz befindet sich mmO2 in bester Gesellschaft. Der niederländische Telecomriese KPN und der spanische Telecomkonzern Telefonica hatten bereits Abschreibungen in Milliardenhöhe auf ihre UMTS-Lizenzen vorgenommen. (see)