Britische Musiker für "abgestufte Erwiderung" auf Urheberrechtsverstöße

Die Mitglieder der Featured Artists Coalition (FAC) sind nun doch für Sanktionen gegen wiederholte Urheberrechtsverletzer. An Stelle einer Internetsperre soll eine Drosselung des Zugangs treten.

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Mitglieder der britischen Featured Artists Coalition (FAC) sind nun doch für Sanktionen gegen wiederholte Urheberrechtsverletzer im Internet gemäß dem Modell der "abgestuften Erwiderung". An Stelle einer kompletten Internetsperre für Wiederholungstäter soll ihrer Ansicht nach aber eine Drosselung des Zugangs treten. Filesharing solle so nicht mehr möglich sein, nur noch das Abrufen von E-Mails und das Surfen im Web, heißt es in einer Stellungnahme der Vereinigung. Unterzeichnet ist sie von Musikern wie Annie Lennox oder George Michael und den Mitgliedern von Bands wie Keane, Blur, Radiohead oder Marillion vom Freitag. Sie unterstützen damit ausdrücklich die Bemühungen der Sängerin Lily Allen, auf die "Bedrohungen durch illegale Downloads für unsere Industrie hinzuweisen". Andere FAC-Mitglieder wie Robbie Williams haben sich der neuen Linie nicht angeschlossen.

Vor zwei Wochen hatte sich die Koalition noch klar gegen ein "Three Strikes"-Modell und die entsprechenden Pläne der britischen Regierung ausgesprochen. Sie hatten damals erklärt, dass der auch in Frankreich vorangetriebene Ansatz mit Warn-Mails und dem drohenden Abzwacken des Netzzugangs auf eine "weit von der Öffentlichkeit und den Musikkonsumenten entfernte Denkweise" hin. Bei einer mehrstündigen Sitzung mit hitzigen Debatten am Donnerstag kam es bei vielen der FAC-Mitglieder aber zu einem Meinungsumschwung. Dazu beigetragen haben sollen auch offene Anfeindungen gegen Allen und ihr Eintreten für scharfe Sanktionen gegen Urheberrechtsverstöße im Internet. (Stefan Krempl) / (vbr)