Die Angst des Gamers am Computer

Das Wild Divine Project will die physiologischen Reaktionen von Computer-Spielern als zusätzliche Eingaben für den Spiel-Fortgang nutzen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Das Wild Divine Project will die physiologischen Reaktionen von Computer-Spielern als zusätzliche Eingaben für den Spiel-Fortgang nutzen. Das auf der Spielemesse E3 demonstrierte mystische Abenteuer Journey to the Wild Divine baut unter anderem auf drei Biofeedback-Sensoren an den Fingern des Spielers, um dessen Pulsfrequenz und Schweißbildung zu überwachen. Schließt die Software aus den gemessenen Werten auf emotionale Regungen beim Spieler, soll sich das auf dessen Fortschritte im Abenteuer auswirken. Insbesondere die individuellen Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen sollen Auskunft darüber geben, ob man das Spiel unter besonderer Anspannung oder in einem ausgeglichenen Gemütszustand betreibt. Ein von den Entwicklern zitierter Psychologe prophezeit den Anwendern Aha-Erlebnisse, wie sie bei sich bestimmte Gefühlszustände hervorrufen können.

Obwohl die Wilddivine-Beschreibungen einen geradezu missionarischen, meditativen Eindruck vermitteln, scheint das ganze Projekt im Wesentlichen kommerzieller Natur zu sein: Nicht nur, dass die Website äußerst aufwendig von einer professionellen Design-Agentur mit Quicktime-Sequenzen und Flash-Animationen gestaltet wurde, die Domain-Inhaber vermarkten außerdem eine CD mit den Songs des Spiels, welches in Versionen für Windows-PCs und Macs nach Beobachter-Aussage für 150 US-Dollar auf den Markt kommen soll. (hps)