Konkurrenz zu OpenAI: Elon Musk gründet KI-Firma X.AI

Im März registrierte Elon Musk das Unternehmen X.AI Corp. in Nevada. Musk ist der alleinige Direktor. Weitere Berichte bestätigen den Beginn eines KI-Projekts.

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Los,Angeles,-,Feb,26:,Elon,Musk,At,The,2017

(Bild: kavi designs/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Elon Musk hat ein Privatunternehmen mit dem Namen X.AI Corp. in Nevada registriert. Die Eintragung listet Musk als Direktor und Jared Birchall, seinen persönlichen Vermögensverwalter, als den Sekretär auf. Das meldete die amerikanische Wirtschaftszeitung The Wall Street Journal. Der Name X.AI bestätigt Berichte, dass Musk eine eigene Firma für künstliche Intelligenz plane.

Im vergangenen Jahr hatte Musk bereits drei Unternehmen mit dem Namen X gegründet: die X Holdings I, II und III. Dokumente aus einer Unternehmensdatenbank des Bundesstaates Nevada zeigen nun, dass Musk am 9. März die X.AI Corp. gründete. Am 15. März wiederum übernahm Musk mit der Tochtergesellschaft X Holdings Twitter – und benannte es in X Corp. um. Mit der Umbenennung soll Musk den Plan nach einer Alles-App mit dem Namen X verfolgen. Wie eine Firma für künstliche Intelligenz in diesen Plan einspielen könnte, ist aber noch unbekannt.

Hinter der Eintragung sollen konkrete Pläne für den Aufbau eines KI-Unternehmens stecken. The Wall Street Journal schreibt, dass X.AI den Verkauf von 100 Millionen Aktien für die Privatgesellschaft autorisiert habe. Investoren sollen sich auch schon gefunden haben, wie The Financial Times berichtet. Für die eigentliche Entwicklung von KI-Applikationen soll Musk den KI-Forscher und ehemaligen Mitarbeiter bei DeepMind Igor Babuschkin sowie ein eigenes Entwicklerteam eingestellt haben.

Weil generative KI-Modelle viel Rechenleistung beanspruchen, benötigen Entwickler eine enorme Menge an Grafikkarten. 10.000 von diesen soll Musk laut Business Insider schon gekauft haben. Bei einem Interview im Audio-Chatroom Twitter Spaces antwortete Musk ausweichend auf eine Frage zur Investition.

Die Neuigkeiten zu dem möglichen Start einer eigenen KI-Firma kommt unmittelbar nach einem offenen Brief, in dem Musk und andere prominente Tech-Vertreter eine Zwangspause für die Entwicklung der mächtigsten KI-Modelle fordern. Sie empfehlen "einen Schritt zurück von einem gefährlichen Wettrennen zu immer größeren, unvorhersehbaren Black-Box-Modellen".

Öffentlich kritisiert Musk besonders OpenAI, das von Microsoft übernommene Unternehmen hinter dem zurzeit fortgeschrittensten Sprachmodell namens GPT-4. Musk hatte OpenAI 2015 mitgegründet. Nach einem Interessenkonflikt mit dem Geschäftsführer Sam Altman verließ Musk die KI-Firma Anfang 2018. Laut einem Bericht der Newswebsite Semafor solle Musk damals vorgeschlagen haben, das Unternehmen selbst zu führen, OpenAI würde Google hinterherhinken. Mit X.AI könnte Musk in das KI-Wettrennen einsteigen – und seinen Rivalen herausfordern.

(szo)