Merrill Lynch spart dank Linux

Auf dem Enterprise Linux Forum betonte Merrill Lynch-Manager Mark Snodgrass, die Umstellung der eigenen Server-Infrastruktur auf Linux werde dem Finanzhaus viel Geld sparen.

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Von
  • Oliver Lau

Auf einer Präsentation vor den Teilnehmern des Enterprise Linux Forums hat Merrill Lynch-Manager Mark Snodgrass betont, die Umstellung der eigenen Server-Infrastruktur auf Linux werde dem Finanzhaus viel Geld sparen. Dies geht aus US-Medienberichten hervor.

Snodgrass ist als stellvertretender Chef der Abteilung Global Technology & Services bei Merrill Lynch für die Einführung von Linux auf Servern und Desktop-Rechnern verantwortlich. In dieser Funktion will er herausgefunden haben, dass der Umstieg von Linux nicht nur Lizenzkosten einspart, sondern auch den Administrationsaufwand verringert. "Es sind die Leute, die so viel kosten", sagte er während der Präsentation.

Die Administratoren installierten Linux derzeit nicht auf eigenständigen Servern, sondern in virtuellen Maschinen auf Großrechnern. Das verringere den Aufwand bei einer Neuinstallation deutlich. Dank vorkonfigurierter Images ist ein neuer Linux-Server auf diese Weise binnen zwei Minuten und vierzehn Sekunden einsatzbereit, erzählte Snodgrass. Es gehe ihm aber nicht darum, Werbung für Linux zu machen, er wolle bloß die Kosten senken. Bislang habe man für File-Server auf der Basis von Windows Jahr für Jahr 600.000 US-Dollar aufbringen müssen, zuzüglich 3 Millionen US-Dollar für das Personal, das die Rechner administriert.

Snodgrass habe berechnet, dass der Wechsel von Microsoft Exchange auf eine auf Linux bauende Workgroup-Lösung die Betriebskosten um 70 bis 80 Prozent senken könne. Aus Gründen, die er nicht nennen wolle, habe sich das Management aber entschieden, bei Exchange zu bleiben. Der Betrieb sei nun zwecks Kostendämpfung an Dritte ausgelagert.

Nicht jeder glaubt, dass Linux günstiger ist als Windows. So behaupten die Marktforscher von IDC, dass die Lizensierungsmodelle von Microsoft zwar sehr kostspielig seien, aber die geringeren Betriebskosten den Nachteil langfristig wieder wettmachten. Eine Studie von Soreon zeigt hingegen genau das Gegenteil. Und so verlässt sich Nodgrass lieber auf die eigenen Berechnungen: "Wir sind eine Bank. Wir wissen, wie man mit Zahlen umgeht."

Als nächsten, großen Schritt hat Snodgrass die Umstellung der Arbeitsplatz-PCs auf Linux angekündigt. Im Rahmen eines Pilotprojekts wolle man Thin Clients erproben, die per Terminal-Sitzung an Großrechner angebunden sind. (ola)