Schweizer Mobilfunk-Betreiber sperrt gestohlene Handys

Swisscom Mobile bietet seit einer Woche bei als gestohlen gemeldeten Mobiltelefonen auch die Sperrung der Handys ĂĽber die Seriennummer IMEI an.

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Der Schweizer Funknetz-Anbieter Swisscom Mobile sperrt seit einer Woche bei als gestohlen gemeldeten Mobiltelefonen nicht nur die SIM-Karte, sondern auch das Gerät selbst. Dazu muss der Kunde bei Verlust seines Handys sowohl seine Kundendaten als auch die IMEI (International Mobile Equipment Identity), die Hersteller-unabhängige Seriennummer des Modells, unter 0800/55 64 64 angeben. Die IMEI steht in Form einer 15-stelligen Nummer meist auf den Typenschildern unter dem Akku des Mobiltelefons. Eingeschaltete Geräte zeigen die IMEI auch nach Eingabe der Sequenz *#06# auf dem Display an. Ein blockiertes Mobiltelefon kann jederzeit innerhalb eines Werktages wieder entsperrt werden, wenn der Besitzer sich als rechtmäßiger Eigentümer ausweisen kann.

Bislang lassen sich aber nur Handys mit Vertrag blockieren. Swisscom erklärte dazu, die Sperrung von Prepaid-Telefonen sei nicht vorgesehen, da aufgrund fehlender oder unsicherer Angaben das Endgerät nicht zuverlässig einem Besitzer zugeordnet werden könne.

Gesperrte Handys funktionieren im Swisscom-Netz auch dann nicht, wenn die SIM-Karte ausgetauscht wird. Das gilt jedoch nicht für Funknetze, die keine IMEI-Sperrung anbieten. So sperrt etwa in Österreich nur der Anbieter One als gestohlen gemeldete Endgeräte. Mit beispielsweise einer A1-Karte lässt sich ein bei One gesperrtes Handy wieder nutzen. In Deutschland lassen sich Handys über die IMEI bislang nicht sperren: Die Netzbetreiber wollen eine Europa-weite Lösung abwarten.

Swisscom sieht die IMEI-Sperre nur als ersten Schritt und strebt eine national einheitliche Regelung an. Erste Gespräche mit den anderen Mobilfunk-Anbietern fanden laut Swisscom bereits statt. In Großbritannien existiert bereits eine zentrale Datenbank für gesperrte IMEIs, auf die alle britischen Provider Zugriff haben. Provider, Hersteller und Polizei starteten dazu auch die Aufklärungskampagne Immobilize Phone Crime. (rop)