Wieder Schwachstelle im Internet Explorer

Ein Fehler in der Behandlung der Fehlerseiten des Internet Explorers ermöglicht das Ausführen von Skripten.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Eine vom Sicherheitsdienstleister GreyMagic neu gemeldete Schwachstelle ermöglicht es einem Angreifer, beliebige Skripte an den Internet Explorer zu übermitteln, die von arglosen Benutzern ausgeführt werden können.

Zum Anzeigen von bestimmten Fehlern, beispielsweise ein nicht antwortender Webserver, benutzt der IE eigene HTML-Seiten: "Die Seite kann nicht angezeigt werden". Je nach aufgetretenem Fehler wird auch die angegebene URL im Dokument referenziert. Der Fehler liegt nun in der Behandlung der URL: In der URL versteckter Skriptcode wird nicht ausgefiltert, sondern an den Explorer direkt übergeben.

Manipuliert ein Angreifer nun URLs in einem HTML-Dokument, so kann er beliebigen Code darin verstecken. Da die Fehlerseite eine lokale Seite ist, wird demzufolge auch das Skript dem Sicherheitskontext der lokalen Zone zugeordnet. Ein ähnlicher Fehler im Internet Explorer trat bereits bei der Darstellung von FTP-Seiten auf.

Betroffen sind die Versionen 5.5 und 6.0 des Internet Explorers. Microsoft kündigte bereits an, man werde einen Patch für den Fehler herausgeben.

Folgender Test dient zum Testen der Schwachstelle auf dem eigenen System, dazu die URL kopieren und in die Adresszeile des Browsers einfügen:

res://shdoclc.dll/HTTP_501.htm#javascript:%2f*://*%2falert(location.href)/

Dieser Link produziert eine Fehlerseite. Beim Anklicken des darin enthaltenen roten Links wird ein Skript ausgeführt, das ein Popup-Window öffnet. (dab)