SCO greift Linus Torvalds an

Das Software-Unternehmen wirft dem Linux-Erfinder vor, er gehe mit geistigem Eigentum nachlässig um.

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In einem neuen Zusatz zur Klage gegen IBM kritisiert SCO den Linux-Erfinder Linus Torvalds. Ihm wird vorgeworfen, er habe zum Thema geistiges Eigentum eine äußerst saloppe Haltung. Linus Torvalds sei nicht gewillt oder in der Lage, die unterschiedlichen Ursprünge urheberrechtlich geschützten Codes in Linux zu identifizieren, heißt es in der Klageschrift laut einem Bericht der New York Times. Dies wüssten auch die Verantwortlichen bei IBM.

Die Linux-Gemeinde durchziehe eine fatale Mentalität Urheberrechten gegenüber. Als Beispiel führe SCO eine E-Mail auf einer Linux-Mailingliste an, in der ein Entwickler patentrechtliche Bedenken äußert, die nicht ignoriert werden könnten. Torvalds soll daraufhin geantwortet haben, das Problem ließe sich sehr wohl ignorieren. "Ich achte prinzipiell nicht auf Patente, denn das wäre Zeitverschwendung", soll der Linux-Erschaffer weiter in der E-Mail-Antwort geschrieben haben. Wenn man nicht wisse, was die Patente schützen, könne man auch nicht absichtlich gegen sie verstoßen.

Ende Mai hieß es in Medienberichten, SCO-Chef Darl McBride wolle im Zweifelsfall den Linux-Erfinder zur Rechenschaft ziehen. Dieses Vorgehen sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar, wenn nicht mehr Unternehmen Lizenzen für die Unix-Rechte von SCO erwerben würden. Mit den Vorwürfen in der Klageschrift hat SCO anscheinend Torvalds nun den Fehdehandschuh hingeworfen. (anw)