Google entfernt Pirate Bay irrtümlich aus dem Index

Offenbar irrtümlich entfernte Google die Startseite von The Pirate Bay vorübergehend aus den Suchergebnissen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kossel
  • Peter König

Ein "interner Fehler", so Google, habe gestern dazu geführt, dass die Startseite des BitTorrent-Trackers The Pirate Bay aus dem Suchergebnis entfernt wurde. Der Fehler ist inzwischen behoben. Zunächst hatte Google die Herausnahme der Webseite aus dem Suchindex damit begründet, dass ein Rechteinhaber diese mit Verweis auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) gefordert habe. Die Begründung erschien im Suchergebnis und enthielt den Link auf eine Kopie dieser Aufforderung, die demnach bereits im August ergangen war.

Absender dieser Sperraufforderung war die Firma Removeyourcontent, die für Kunden aus der Porno-Industrie deren Urheberrecht im Internet durchsetzt. Sie hatte Google damals aufgefordert, diverse Tracker-Seiten mit Verweisen auf Porno-Videos aus dem Index zu entfernen. Darunter waren auch solche auf The Pirate Bay, jedoch nicht deren Startseite.

Offenbar reagierte Removeyourcontent gestern recht prompt und ließ Google durch einen Anwalt um eine Kopie der Sperraufforderung für die Pirate-Bay-Startseite bitten. Da man diese Aufforderung selbst nicht ausgesprochen habe, sei zu befürchten, dass ein nicht autorisierter Dritter im Namen des Unternehmens gehandelt habe.

Auch The Pirate Bay hatte schnell auf die Sperrung reagiert und über einen Anwalt von Google die sofortige Wiederaufnahme in den Index gefordert. Pirate-Bay-Mitgründer Peter Sunde-Kolmisoppi wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Plattform als Suchmaschine im direkten Wettbewerb zu Google stehe. Da die Startseite keine Rechte verletze, habe Google keinen Grund für diese Behinderung.

Doch die Probleme mit Google sind nicht die einzigen, mit denen sich The Pirate Bay derzeit herumschlägt. Nachdem der ISP aufgrund einer gerichtlichen Verfügung unter Androhung eines Bußgelds von 500.000 schwedischen Kronen (rund 49.000 Euro) die Server des Dienstes vom Netz genommen hatte, zogen die Piraten zu einem anderen Provider um. Doch angeblich vergingen nur 20 Minuten, bis Industrievertreter aus den USA auch diesen unter Druck zu setzen begannen. Nun suchen die Piraten laut Insider-Gerüchten ruhigere Gewässer in der Ukraine auf, wo der Druck der Medienindustrie offenbar nicht so stark ankommt. (pek)