Docker rudert zurück: Kostenloses Angebot bleibt erhalten

Die Ankündigung, das Modell Free Team einzustellen, hat massiven Unmut verursacht. Daher streicht Docker es nun doch nicht.

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(Bild: Erstellt mit Midjourney durch c't)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Das Unternehmen Docker Inc. rudert bei den Plänen zurück, die kostenlose Angeboten zu reduzieren. Mitte März hatte das Unternehmen angekündigt, das Modell Free Team aufzukündigen. Nach massiver Kritik bleibt das Angebot, mit dem Teams Container-Images kostenlos im Docker Hub veröffentlichen können, doch erhalten.

Wer das Free-Team-Modell nutzt, hat im März eine E-Mail erhalten, die das Ende des Angebots angekündigt hat. Um die Funktionen zu erhalten, sollten die Betroffenen auf das Bezahlmodell Team umstellen, das mindestens 300 US-Dollar jährlich kostet. Ansonsten würden nach dem 14. April der Zugriff auf einige Funktionen wie private Repositories eingestellt werden.

Explizit nicht davon betroffen sind Open-Source-Projekte, die weiterhin kostenfrei bleiben. Allerdings müssen die Projekte dafür den Segen des Unternehmens erhalten, das anerkannte OSS-Projekte im Docker-Sponsered Open Source Program aufnimmt. Mit der Aufkündigung des kostenfreien Teamangebots rief Docker die Betroffenen auf, sich auch dann für das Programm zu bewerben, wenn sie früher eine Ablehnung dazu erhalten hätten.

Nach der ersten Welle der Empörung entschuldigte sich Docker in einem Blogbeitrag wenige Tage nach der E-Mail. Bei der Kommunikation zu dem Schritt habe das Unternehmen fürchterliche Arbeit geleistet. Gleichzeitig betonte der Blogbeitrag jedoch, dass die eigentliche Abschaffung sinnvoll sei.

Das Angebot Docker Free Teams sei zu wenig zielgerichtet und für das Open-Source-Publikum wenig geeignet. Ohnehin wären weniger als zwei Prozent der Docker-Hub-Nutzer betroffen. Parallel zum Beitrag erweiterte Docker die FAQ, die damit einige wesentliche Fragen beantwortete, die in der ersten FAQ offen blieben. Unter anderem stellt die überarbeitete Version klar, dass Docker keine öffentlichen Images löschen werde.

Nun hat der Geschäftsführer von Docker Scott Johnston in einem Blogbeitrag angekündigt, dass das Free-Team-Modell entgegen den ursprünglichen Plänen erhalten bleibt. Aufgrund des Feedbacks und Rückfragen bei der Community sei deutlich geworden, dass die Entscheidung falsch gewesen sei, Free Team auslaufen zu lassen.

In Bezug auf den ersten Blogbeitrag schreibt Johnston "Letzte Woche waren wir der Meinung, dass die Kommunikation schrecklich, aber die Strategie selbst einwandfrei war. Jetzt ist klar, dass sowohl die Kommunikation als auch das Konzept falsch waren". Daher vollziehe man eine Kehrtwende und setze das Modell nicht aus.

Das bedeutet, dass Teams nicht aus dem kostenlosen in das reguläre Team-Modell wechseln müssen. Wer den Wechsel bereits angestoßen hat, erhält den bezahlten Betrag in den nächsten 30 Tagen zurück, bleibt aber wohl für die bezahlte Zeitspanne im kostenpflichtigen Angebot mit allen Funktionen. Und wer einen Wechsel auf Personal oder Pro beantragt hat, bleibt im Free-Team-Modell.

Johnston schreibt in seinem Blogbeitrag zudem, dass es in den letzten zehn Tagen mehr Anträge für das Docker-Sponsored Open Source Program gegeben habe als im gesamten vorherigen Jahr. Docker bemühe sich, die Anträge schnellstmöglich zu bearbeiten und ermutigt andere förderungswürdige Open-Source-Projekte einen Antrag zu stellen.

Johnston beendet den Beitrag nach dem Hinweis auf die überarbeitete FAQ mit dem Angebot, persönlich alle Fragen über seinen Twitter-Account oder via E-Mail zu beantworten.

(rme)