Das Handy als Taschenspiegel

Die finnische Firma MyOrigo hat ein Triband-GPRS-Mobilfunktelefon vorgestellt, das auf Bewegungen reagiert und hauptsächlich über einen Touchscreen bedient wird.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 56 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die finnische Firma MyOrigo hat in Oulu ein Triband-GPRS-Mobilfunktelefon vorgestellt, das auf Bewegungen reagiert und hauptsächlich über Touchscreen mit den Fingern bedient wird. Das MyDevice genannte Gerät verfügt über einen Bildschirm mit 176 × 320 Pixel bei 65.536 Farben, der automatisch in den Landscape- oder Portrait-Modus umschwenkt, wenn das Telefon um 90 Grad gedreht wird. Zeigt der Bildschirm Web-Seiten an, die in der Regel größer sind als die Display-Dimensionen, so lässt sich der sichtbare Ausschnitt einfach durch Kippen des Geräts nach oben oder unten verschieben. MyOrigo nennt diese Art der Navigation "Mirroring", weil sie an den Umgang mit einem Taschenspiegel erinnert: Nur indem man das Spiegelchen schwenkt, kann man sich von Kopf bis Fuss darin betrachten.

Neben dem Kipp- und Drehmechanismus hat das MyDevice auch "Buch-Ecken", mittels denen man blättern kann. SMS und MMS schreibt man auf einer virtuellen Tastatur, die bei Bedarf eingeblendet wird, die Rückseite des Geräts ziert eine VGA-Kamera. Als Betriebssystem kommt Tao zum Einsatz, als Bedienungsoberfläche Intent. Nach Angaben von MyOrigo hat das Gerät einen Java-fähigen Web-Browser samt E-Mail-Programm, einen MP3-Player sowie Adressbuch, Kontaktmanager und Terminplaner.

Was an Schnittstellen oder Arbeitsspeicher in das Gerät eingebaut wird, bestimmen die Kunden von MyOrigo -- und da hat die Firma ausschließlich Telefongesellschaften im Auge; sie will nicht selbst als Marke auftreten. Die Telefongesellschaften legen dann auch den Preis fest. "Wir haben engste Verbindungen mit der spanischen Telefongesellschaft Telefonica und erwarten in den kommenden Monaten Vertragsabschlüsse mit anderen europäischen Carriern", behauptet Verkaufs-Chef Johan Granholm. Auf Nachfrage nannte die Firma dann doch noch ein Detail: Ohne Subventionen dürfte das 160 Gramm schwere MyDevice etwa 400 Euro kosten, hieß es. (Detlef Borchers) / (dz)