Ruf mich nicht an! Mich auch nicht! Und mich...

Die Registrierstelle, bei der sich US-Bürger telefonisch oder online gegen unerwünschte Reklametelefonate verwahren können, ist von einer unerwartet hohen Anmeldewelle überrollt worden.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Registrierstelle, bei der sich US-Bürger telefonisch oder online gegen unerwünschte Reklametelefonate verwahren können, ist von einer unerwartet hohen Anmeldewelle überrollt worden.

Anfänglich waren die Administratoren so guter Dinge gewesen: "Wir waren alle der Meinung, wir wären ganz obenauf, und das Anrufaufkommen könnte unsere Erwartungen unmöglich noch übertreffen", erklärte die Pressesprecherin Cathy MacFarlane. Aber es kam ganz anders. Allein am vergangenen Freitag, als die Liste freigeschaltet wurde, haben sich 735.000 Reklameverächter eingetragen. In Spitzenzeiten kamen pro Sekunde über 100 Einträge für das Do-not-call-Register der Federal Trade Commission (FTC) zusammen. Und es hätten noch mehr sein können, wäre das Equipment der Registrierstelle dem Ansturm gewachsen gewesen. Noch am Freitag sahen sich die Techniker gezwungen, im Eilverfahren zusätzliche Computer an die Leitungen zu schalten, um die Anmeldungslawine wenigstens annähernd aufzunehmen.

Penetrante Telemarketer, die sich nach einer dreimonatigen Reaktionszeit nicht an die gewünschte Anrufsperre halten, bedroht die FTC übrigens anders als ursprünglich gemeldet mit einer Höchststrafe von bis zu 11.000 US-Dollar für jede Nichtbeachtung. Der Ansturm auf die Anti-Telemarketing-Registrierstelle in den USA dürfte möglicherweise auch den deutschen Politikern Argumentationshilfen dafür geben, ob sie das momentan gültige Verbot von Telemarketing bei Privatpersonen, zu denen eine Firma noch keine Geschäftsbeziehungen hat, ändern: Der Bundesrat strebt laut einer Anmerkung zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb eine opt-out-Regelung an. (hps)