IBM bringt Lotus Notes und Domino in Version 8.5.1

Mit der neuen Version ändert IBM das Lizenzmodell und liefert lange versprochene Erweiterungen - darunter ein kostenloser Designer und iPhone-Support

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Nächsten Montag wird IBM die Version 8.5.1 von Lotus Notes und dem zugehörigen Domino-Server veröffentlichen. 8.5.1 - das klingt nach einem kleinen Maintenance-Release und doch bringt es mehr Änderungen als alle anderen Releases der vergangenen beiden Jahren. iPhone-Support, vereinfachte Lizenzierung, ein verbesserter Designer, Xpages im Client, die Liste ist lang.

Die größten Änderungen machen vor allem Fehlentscheidungen der Vergangenheit rückgängig. So ist die Entwicklungsumgebung für Domino-Anwendungen in Zukunft kostenlos auf Developerworks erhältlich. Die Lizenzierung der Clients (CAL) wird von fast einem Dutzend auf nur noch zwei Varianten reduziert: Messaging und Enterprise. Messaging umfasst E-Mail, Kalender, Adressen, und eine Reihe vorgefertigter Anwendungstypen wie Diskussionen und Blogs, sowie den einfachen Zugriff auf Sametime und Quickr. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Anwender per Notes, Web oder Mobiltelefon auf Domino zugreift. Eine einheitliche CAL pro User deckt dies ab. Wer eigene Anwendungen programmiert oder eingekauft hat, braucht die Enterprise CAL.

Domino Designer war ursprünglich ein Bestandteil von Notes. Das merkt man heute noch, wenn sich Designer und Notes einmal gegenseitig in einem Thread blockieren. Dann entschied sich Lotus, zwei unterschiedliche Lizenzen für Entwickler und Endanwender anzubieten. Das ist jetzt vorbei. Interessierte Entwickler können Designer ab Montag kostenlos herunterladen. In all den Jahren ist allerdings die Komplexität gestiegen. Zu Formularen und Ansichten mit ein wenig @-Funktionen gesellten sich über die Jahre LotusScript, Java und neuerdings XPages, die in der Version 8.5.1 nicht nur im Web sondern auch im Notes-Client laufen werden. Mit der Version 8.5.1 erhält Designer die seit langem versprochenen Eclipse-Editoren für LotusScript und Java.

Den mobilen Zugriff von Handys hatte Lotus lange Zeit vor allem Partnern wie RIM und iAnywhere überlassen. Mit 8.5 gesellte sich dann Lotus Traveler dazu, das Kalender, Adressen und Mails auf Windows Mobile und S60 brachte. Hier legt 8.5.1 entscheidend nach. Durch die Nutzung des Exchange ActiveSync-Protokolls lassen sich nun auch iPhones anbinden. Außerdem baut IBM rudimentäre Management-Funktionen ein. So lassen sich nun auch S60-Handys sowie die iPhones über das Netz sperren oder Inhalte löschen.

Notes gibt es weiterhin in der Standard genannten Eclipse-Version für Windows, Mac und Linux. Designer basiert zwar ebenfalls auf Eclipse, wird aber nur unter Windows angeboten. Für Windows und Mac liefert IBM darüber hinaus auch eine wesentlich Ressourcen schonendere Version an, Basic genannt. Notes ist ein Schwergewicht. Für die Installation veranschlagt IBM von 900 MB (Windows) bis 2 GB (Mac). Der Server läuft auf AIX, Linux, Solaris, Windows und System i; Lotus Traveler benötigt zwingend einen Windows-Server. Details entnimmt man am besten der Ankündigung. Auch nach der CAL-Vereinfachung ist die Liste der Bestellnummern schwindelerregend.

(vowe)