Aufruf zur internationalen Anti-Spam-Kooperation

Auf einem Kongress wurde heute in Großbritannien über das Problem der unerwünschten E-Mails beraten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 85 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Spam verstopft auch in Großbritannien zunehmend die elektronischen Briefkästen. Das Ausmaß verdeutlicht der CEO des Herstellers von Anti-Spam-Software Brightmail, Enrique Salem: Im September 2003 werde etwa die Hälfte des E-Mails-Verkehrs in Großbritannien aus Spam bestehen. Wiederum ein Viertel davon hätten pornografische Inhalte, sagte er heute auf einem Spam-Kongress der All Party Parliamentary Internet Group (APIG) in Westminster. Im April 2001 waren 7 Prozent der E-Mails unerwünschte Werbebotschaften. Brightmail durchforstet nach eigenen Angaben monatlich 60 Milliarden E-Mails.

Der britische Handelsminister Stephen Timms betonte auf der Tagung, Spam sei kein britisches oder europäisches Problem. Die meisten unerwünschten E-Mails kämen aus dem Ausland, viele aus den USA. Deshalb hofft er, dass die EU und die USA in dieser Sache kooperieren. Am effektivsten erscheint für Experten eine opt-in-Lösung, nach der die Telemarketer die ausdrückliche Erlaubnis der Adressaten benötigen.

Salem legte auch ein Strategiepapier zur Bekämpfung von Spam vor. Darin schlägt er vor, Internet-Provider sollten mehrere Filtertechniken anwenden. Spammer sollten durch schärfere Gesetze und durch globale technische Lösungen dingfest gemacht werden. Außerdem fordert Salem eine bessere Aufklärung für Internetnutzer darüber, wie sie sich vor Spam schützen können. Der CEO will aber anscheinend nicht, dass die Telemarketer ganz von den Bildschirmen verschwinden, denn für sie sollten Richtlinien für "bessere Marketing-E-Mails" erarbeitet werden. Vorschriften und Gesetze gegen Spam müssten aber ständig überprüft werden, da es immer wieder neue Formen der unerwünschten Botschaften gebe. (anw)