Studie: Open-Source-Einsatz rechtlich unsicher

Im Streit über das Für und Wider von Open-Source-Software meldet sich mal wieder der Verband der deutschen Softwareindustrie (VSI) zu Wort -- diesmal mit einem Rechtsgutachten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1250 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter Siering

Der Verband der deutschen Softwareindustrie (VSI) sieht durch eine Studie seine Auffassung belegt, dass der Einsatz von Open-Source-Software zu Rechtsunsicherheiten führt. Im Auftrag des VSI hat Professor Gerald Spindler von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen "Rechtsfragen der Open Source Software" untersucht. Auf über 100 Seiten betrachtet er die Situation aus verschiedenen Perspektiven: Urheber-, Verwertungs- und Haftungsrecht.

Spindler macht für alle Beteiligten Rechtsunsicherheiten aus: Entwickler könnten haftbar gemacht werden, falls eine Software nicht erwartungsgemäß funktioniert, selbst wenn sie nur daran mitgewirkt, sie aber nicht maßgeblich mitentwickelt haben. Arbeitgeber könnten sich auf dünnes Eis begeben, wenn sie Mitarbeiter für das Schreiben von Open-Source-Software bezahlen. Und Abnehmer solcher Software müssen damit rechnen, dass die Haftung für Fehler auf die bei einer Schenkung üblichen Kriterien beschränkt ist, sprich grobe Fahrlässigkeit vorliegen muss.

Wenn man vielleicht auch über das eine oder andere Detail der Studie streiten kann, so nennt sie doch viele Probleme beim Namen. Die wohl beliebteste Lizenz für freie Software, die GPL, gilt im deutschen Gesetzeswald kaum als vollständig durchsetzbar. Dem VSI jedenfalls dürfte das Ergebnis gelegen kommen, um Open-Source-Interessenten zu verunsichern, die derzeit das Vorgehen von SCO gegen IBM gespannt verfolgen. (ps)