Lichtstarkes Weitwinkelobjektiv von Laowa

Mit dem Argus 28 mm f/1.2 kündigt Laowa ein lichtstarkes Vollformatobjektiv für die Landschafts- und Streetfotografie an.

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(Bild: Laowa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann

Laowa ist bekannt für ungewöhnliche Weitwinkel- und Makro-Objektive — eine Auswahl letzterer haben wir in der c't Fotografie getestet. Besonders lichtstarke Objektive versammelt der Hersteller in der Argus Serie. Hier bietet Laowa bisher zwei Optiken für das Vollformat mit Brennweiten von 35 und 45 Millimetern an, alle mit einer Anfangslichtstärke von f/0.95.

Das jetzt vorgestellte Objektiv erweitert den Brennweitenbereich um 28 Millimeter in Richtung Weitwinkel und bietet mit f/1.2 zwar eine hohe, aber nicht so extreme Blendenöffnung wie die bisherigen Linsen. Die Brennweite eignet sich vor allem für die Straßen- und Landschaftsfotografie. Durch die hohe Lichtstärke dürfte es aber auch für die Astrofotografie gut geeignet sein.

Angeboten wird das Weitwinkel-Objektiv mit Anschlüssen für Canon RF, L-Mount, Nikon Z und Sony E. Wie bei den meisten Fremdherstellerobjektiven üblich, müssen Fotografen manuell arbeiten. Das Argus bietet weder einen Autofokus noch eine Blendensteuerung über die Kamera. Den Komfortverlust will der Hersteller mit einem aufwändigen optischen Aufbau aus 13 Linsen in sieben Gruppen vergessen machen. Bildfehler sollen durch zwei Extra-Low Dispersions-Linsen, eine asphärische Linse und zwei Ultra-High-Refraction-Linsen minimiert werden.

Laowa wird das Objektiv für spiegellose Vollformatkameras von Canon, Nikon, Sony und mit L-Mount anbieten. Hier an einer Sony Alpha 7C

(Bild: Laowa)

Eine große Offenblende ist nichts wert, wenn der Unschärfebereich unruhig, kantig oder unästhetisch ist. Laowa setzt auf 13 Blendenlamellen, die für eine nahezu kreisrunde Öffnung und ein weiches Bokeh sorgen sollen. Der Blendenring besitzt darüber hinaus einen sogenannten Click-Switch-Mechanismus, der von rastend auf stufenlos umgestellt werden kann. Eine klickfreie Blende ist primär für Videofilmer interessant, da sich damit die Blende ohne sichtbare Sprünge während der Aufnahme verstellen lässt.

Für den Fokus verspricht Laowa ein geringes Focus Breathing, der Bildausschnitt soll sich dementsprechend beim Fokussieren nicht verändern. Das Objektiv kommt in einem Metallgehäuse mit Innenfokussierung und einem Filtergewinde von 62 Millimetern. Trotz der hohen Lichtstärke bleibt das Argus mit knapp 68 Millimetern Durchmesser und einer Länge von 106 Millimetern vergleichsweise kompakt. Mit 562 Gramm liegt das Gewicht im erwartbaren Rahmen.

Das Laowa Argus 28 mm f/1.2 FF soll ab Mitte April für 760 Euro im Handel erhältlich sein.

Update: In einer vorherigen Version schrieben wir, dass es bisher drei Argus-Objektive für das Vollformat gibt. Es sind zwei, das Argus 33 mm f/0.95 CF APO ist für APS-C gerechnet.

c't Fotografie 2/24

(tho)