Dells Recycler-Recycling
Der PC-Versender Dell will sich angeblich von seinem bisherigen Entsorgungspartner fĂĽr zurĂĽckgenommene PCs trennen.
Der PC-Versender Dell will sich angeblich von seinem bisherigen Entsorgungspartner für zurückgenommene PCs trennen. Das Unternehmen war in die Kritik geraten, weil es sich zur Zerlegung der Elektronik-Altlasten auf die billige Arbeit von Gefängnisinsassen verließ. Dell nahm auch in Kauf, dass diese Strafgefangenen im Dienste des staatseigenen Subunternehmers Unicor Federal Prison die erforderlichen Arbeiten nur unter bedeutenden Gesundheitsgefahren ausüben können.
Unicor scheint die an die Arbeiter ausgegebenen Arbeitshilfen in erster Linie danach auszusuchen, wie wenig sie sich als potenzielle Ausbruchwerkzeuge missbrauchen lassen -- und nicht nach ihrer Eignung, damit Elektronikschrott zu zerlegen. Dafür erhalten die Unicor-Beschäftigten nur 0,20 bis 1,26 US-Dollar je Stunde und dürften schon dadurch konkurrenzlos billig für die Beseitigung der 750 Tonnen Computerschrott sorgen, die sich seit März bei Dell angesammelt haben.
Dell erklärte nunmehr, man wolle ein nationales Netz anerkannter Entsorger aufbauen, um Altcomputer mit minimalen Umweltbelastungen zu recyceln. Als ersten Schritt gab der Vertreiber eine Partnerschaft mit einem kalifornischen und einem texanischen Entsorgungsunternehmen bekannt. Darüber hinaus berichtet die New York Times, Dells Kontrakt mit Unicor solle binnen ein bis zwei Monaten auslaufen. Und an anderer Stelle kommt Dell-Sprecher Bryant Hilton zu Wort mit der Erklärung, der PC-Händler habe sich seinerzeit auf Grund preislicher Argumente für Unicor entschieden, und die neuen Vertragspartner kämen nun unabhängig von der öffentlichen Kritik zum Zuge, weil sie ihre Preise inzwischen gesenkt hätten. (hps)