VSI weiter unter Beschuss wegen Linux-Rechtsstudie

Nach dem Linux-Verband kommentieren weitere Open-Source-Institutionen die VSI-Studie zur Rechtsunsicherheit von Open Source.

vorlesen Druckansicht 217 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Linux-Verband hatte bereits die Studie zur Rechtsunsichereit beim Einsatz von Open Source als "einseitig interessenorientiert" attackiert, die der Verband der deutschen Software-Industrie (VSI) in Auftrag gegeben hat. Nun melden sich die Free Software Foundation Europe (FSF) und das Institut für Rechtfragen der Freien und Open Source Software (ifrOSS) zu Wort. In milder Tonart begrüßen beide die Tatsache, dass sich der VSI jetzt auch mit freier Software beschäftigt.

Die FSF zeigt vor allem fachliche Mängel auf und stellt die Glaubwürdigkeit in Frage: "Insgesamt offenbart die Studie leider bestenfalls ein oberflächliches Verständnis Freier Software, indem Vorurteile und Fehlinformationen unreflektiert als Tatsachen präsentiert werden und dann als Basis für die rechtliche Betrachtung dienen." Die Organisation dreht den Spieß um: "Handlungsbedarf sieht die FSF Europe vielmehr in den rechtlichen Fragen proprietärer Software, deren Lizenzen nach ihren Erkenntnissen zum Teil erhebliche Rechtsunsicherheiten aufweisen."

Das ifrOSS bemängelt, dass der VSI "das Gutachten auf die Linux-kritischen Aussagen verkürzt". Dies verwundere wenig, "bedenkt man, dass der VSI im Wesentlichen die Interessen der 'proprietären' Softwareindustrie vertritt." Zu den Mitgliedern des VSI zählen neben Microsoft beispielsweise auch Sun, Autodesk oder Fujitsu-Siemens.

Auch das ifrOSS hat viele Fehler in der Studie ausgemacht. Vor allem aber verurteilt das Institut in seiner Stellungnahme die voreilige Darstellung durch den VSI. "Die Streuung von Zweifeln an der Rechtssicherheit wird die wirtschaftliche Entwicklung nicht umkehren können." (ps)