Deutsches Greencard-Programm wird verlängert

Trotz zweifelhaften Erfolgs der Initiative, die ausländische IT-Fachkräfte nach Deutschland locken sollte, wird es die deutsche "Greencard" zunächst noch bis Ende 2004 geben.

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Von
  • Oliver Lau

Eine befristete Arbeitserlaubnis für Know-how-Träger aus dem Ausland -- das war die Idee von Gerhard Schröder im Jahr 2000 im Vorgriff auf das Zuwanderungsgesetz (PDF), um den Mangel vor allem von Computerspezialisten abfangen zu können. Nach dem US-amerikanischen Vorbild wurde sie mit dem Arbeitstitel Greencard bedacht. 20.000 Fachleute wollte die Bundesregierung auf diese Weise gewinnen. Doch die Wissensarbeiter wählten lieber das Original, wähnten sie doch die bessere Zukunft im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Ergebnis nach drei Jahren: rund 14.000 Greencard-Besitzer in Deutschland.

Der Bundesrat hat das Zuwanderungsgesetz immer noch nicht verabschiedet. Deshalb wird die Greencard-Regelung bis zum Ende des Jahres verlängert, berichtet die Süddeutsche Zeitung am heutigen Montag. Sollte die Opposition das Zuwanderungsgesetz auch im Herbst blockieren, ist eine weitere Verlängerung des Greencard-Programms nicht ausgeschlossen. Und das, obwohl viele Greencard-Inhaber mittlerweile arbeitslos oder noch unvermittelt sind, wie aus einer Stellungnahme (PDF) des baden-württembergischen Innenministeriums hervorgeht.

Mit einer Greencard können ausländische IT-Experten fünf Jahre lang in Deutschland arbeiten. Verlieren sie aber den Job, müssen sie mit einer Ausweisung rechnen. Berichten zufolge wurden einzelne Greencard-Inhaber 72 Stunden nach Jobverlust bereits des Landes verwiesen. (ola)