BKA registriert zunehmende Internet-Kriminalität

Laut Bundeskriminalamt ist die Zahl der registrierten IuK-Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gestiegen. Es sei aber von einem erheblich größeren Dunkelfeld auszugehen, heißt es beim BKA.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat auf einer Informationsveranstaltung des Branchenverbandes Bitkom vor steigender Internet-Kriminalität gewarnt. Laut BKA sind IuK-Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf insgesamt 37.900 registrierte Fälle gestiegen. Es sei aber "von einem erheblich größeren Dunkelfeld auszugehen". Der Bitkom präsentierte zudem eine Hochrechnung auf Basis von Meldungen der Landeskriminalämter. Die Zahl der Phishing-Fälle wird danach deutlich zunehmen (plus 53 Prozent), weil Cyberkriminelle inzwischen auch das iTAN-Verfahren beim Online-Banking aushebeln könnten.

Nach Angaben von BKA-Chef Jörg Ziercke werden klassische Delikte zunehmend von Straftaten abgelöst, bei denen das Internet eine Rolle spielt. Entsprechend müssten Polizei und Wirtschaft enger zusammenarbeiten, um ein Gegengewicht zu arbeitsteilig agierenden, hoch effizient vorgehenden internationalen Tätergruppen im Internet zu bilden. Auf Seiten des Bitkom forderte das Präsidiumsmitglied Dieter Kempf, Chef der Datev, den Ausbau von Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften für Delikte, die die IT-Wirtschaft betreffen. Mit Kampagnen wie Deutschland sicher im Netz (hier ist Kempf Vorsitzender des Trägervereins) und Watch your Web sei man auf dem richtigen Weg.

Die Gewerkschaft der Polizei fordert in einer Reaktion auf die Informationsveranstaltung unterdessen "Schwerpunktdienststellen" zur Bekämpfung von Cybercrime, in denen IT-Experten arbeiten. Außerdem soll das BKA analog zum Bundeslagebild Korruption ein Bundeslagebild Internet-Kriminalität schaffen, in das auch Erkenntnisse der Dunkelfeldforschung einfließen. Bereits gestern hatte der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) vor der zunehmenden Bedeutung des Tatmittels Internet gewarnt.

(pmz)