OpenStack 27: Wenige, aber wichtige Änderungen für Administratoren

Version 27 von OpenStack ist eine Evolution, keine Revolution. Dennoch: Die zahlreichen Updates der freien Cloud-Plattform sind wichtig.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz

Das OpenStack-Projekt hat Version 27 alias Antelope veröffentlicht. Bahnbrechende Neuerungen auf der Code-Seite gibt es bei der Open-Source-Cloud-Software nicht, dafür überzeugt die neue Version mit einem überarbeiteten Release-Schema. OpenStack befindet sich seit Jahren in einem Entwicklungsmodus der Evolution statt der Revolution: Die einzelnen Komponenten der Suite entwickeln sich in stark unterschiedlicher Geschwindigkeit und die Änderungen zwischen zwei Versionen sind meist überschaubar. Antelope bildet hiervon keine Ausnahme.

So erhält die Storage-Komponente Cinder Backends für HP-XP-Storages sowie für NetApp-ONTAP-Geräte, die per NVMe angebunden sind. Auch IBM-Spectrum-Speicher kann Cinder als Speicherverwalter in OpenStack nun deutlich besser handeln. Im Gegenzug entfällt die Unterstützung für das IET-iSCSI-Target, die die Entwickler aber schon vor etlichen Releases abgekündigt haben. Der Virtualisierer Nova kann außerdem CPUs, die einzelnen Projekten zugewiesen sind, künftig gezielt abschalten, wenn diese nicht benötigt werden – Stichwort Green-IT.

In Sachen Sicherheit haben die Entwickler gleich bei mehreren Komponenten Schwachstellen beseitigt. OpenStack verwendet ein Berechtigungssystem, das auf Rollen und Berechtigungen basiert; die Einstellungen sind über die Dienste hinweg jedoch nicht deckungsgleich – zum Teil aus historischen Gründen. Um das Problem zu lösen, gibt es neue Berechtigungskonfigurationen, die in OpenStack Antilope nun die Komponenten Nova, Glance und Neutron erstmals nutzen. Secure role-based access control (sRBAC) gewinnt langsam also die Oberhand innerhalb des Projekts.

Der DNS-Dienst Designate kann DNS-Zonen ab sofort zwischen Projekten teilen, was Firmen zugutekommt, die mehrere Projekte für unterschiedliche Teams in OpenStack haben. Massive Verbesserungen erfährt Skyline: Das Produkt soll das etwas in die Jahre gekommene GUI Horizon als grafische Standardoberfläche für OpenStack ablösen. Auch in Antelope hat es nur den Status einer Technology Preview, etliche neue Menü-Items und eine teilweise angepasste Oberfläche zeugen aber von emsigem Treiben hinter den Kulissen.

Darüber hinaus führt OpenStack einen neuen Release-Zyklus ein. Ein Release pro Jahr gilt dabei als Skip Level Upgrade Release Process (SLURP-Release), wobei das Update zwischen zwei SLURP-Releases laut Entwicklern so reibungslos funktionieren soll, wie jenes von einer OpenStack-Version zur anderen. Administratoren und Hersteller haben damit künftig die Option, die Nicht-SLURP-Releases zu überspringen, was Arbeit und Mühe spart. Auf den offiziellen Download-Servern von OpenStack steht Antelope bereits für den Download bereit. Es wird jedoch noch einige Tage dauern, bis die großen Distributoren (zertifizierte) OpenStack-Pakete anbieten.

(jvo)