Vloggerkamera von Sony: Vollformatkamera Alpha ZV-E1

Mit der neuen Alpha ZV-E1 will Sony Videoenthusiasten begeistern. Eine optimierte Bildstabilisierung und cinematische Looks bringt die Vollformatkamera mit.

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(Bild: Sony)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christine Bruns
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Leicht und kompakt soll sie sein, Sonys neue Vollformatkamera Alpha ZV-E1. Die ZV-E1 spielt eine ganz eigene Rolle, denn die gerade einmal 483 Gramm schwere Vloggerkamera ohne Sucher bringt einen Vollformatsensor und Wechselobjektive mit, bietet aber „nur“ 12 Megapixel. Das ist eine echte Überraschung, denn die meisten Kameras stapeln eher mehr Pixel auf dem Sensor, als dass sie auf eine hohe Auflösung verzichten.

c't Fotografie 2/24

Mit der ZV-E1 geht Sony einen anderen Weg. Die 12 Megapixel auf dem rückseitig belichteten Sensor sollen für einen hohen Dynamikumfang, minimiertes Rauschen und ein butterweiches Bokeh sorgen. Bis zu 15 Blendenstufen soll der Sensor abbilden können. Ist dies in der praktischen Anwendung der Fall, dürfen sich die Nutzer über gute Bildqualität auch bei schlechten Lichtbedingungen freuen. Spitzlichter und Schatten können so besser ausbalanciert werden.

Die interne Bildstabilisierung soll fünf Stufen in fünf Achsen ausgleichen und der optimierte dynamische Active-Modus ruhigeres Filmen auch in der Bewegung erlauben. Breath Compensation verhindert, dass sich der Bildausschnitt beim Fokussieren verändert. Gerade Vlogger, die ohne Team arbeiten, will die Kamera so unterstützen und bietet zudem noch die Auto-Framing-Option, die den Bildausschnitt während der Aufnahme automatisch korrigiert.

Videos in 4K mit zehn Bit bei 4:2:2 erlaubt auch die geringe Auflösung von 12 Megapixeln, und das sogar mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Vorteilhaft ist sie auch deshalb, weil die Datenverarbeitung bei hohen Bildraten so schneller geht, sogar in Echtzeit laut Hersteller.

Auch die ZV-E1 erhält Sonys neuste KI-trainierte Trackingtechnologie, die zuletzt in der Sony Alpha 7R V vorgestellt wurde. Dabei kann die Kamera Menschen in den unterschiedlichsten Körperhaltungen erkennen. Tiere, Vögel und Insekten erfasst der Autofokus je nach Einstellung ebenso wie Züge, Autos oder Flugzeuge.

Auch die ZV-E1 bringt wie die kleine Schwester ZV-E10 ein direktionales 3-Kapsel-Mikrofon mit. Ein Windschutz ist ebenfalls wieder integriert.

Mit dem Farbprofil S-Cinetone soll ein kinoreifer Look an Board sein. Das Farbprofil soll natürliche Töne im mittleren Bereich bieten, die ansprechende Hauttöne liefern. Auf diese legt der Hersteller bei der Kamera besonders viel Wert. Die Vlogger-Kamera soll sie automatisch optimieren können.

Zehn weitere Looks stehen zur Verfügung, die individuell angepasst werden können. Das ist über einen Schnellzugriff per Display-Softbutton möglich. Ebenso soll der Nutzer auch die Hintergrundunschärfe, Helligkeit oder Farbtöne anpassen können. Gerade Einsteigern sollten diese Funktionen die Arbeit mit der Kamera erleichtern.

Zur Vlogger-Kamera stellt Sony seine Creator‘s Cloud vor. Sie will ähnlich wie die Adobe Cloud Kreative miteinander vernetzen. Gemeinsam mit der App soll sie den Austausch von Material und den Upload in die sozialen Medien vereinfachen. Einige Updates für die Kamera gibt es nur dort.

Sony steht mit dem Konzept, Kameras für Vlogger immer mehr ins Zentrum zu rücken, nicht allein da. Alle Kamerahersteller optimieren Ihre Modelle hinsichtlich Video. Auch Panasonics neustes Modell, die Lumix S5 II, legt den Fokus fast mehr auf Video als auf Foto. Mit der X-Variante soll Mitte dieses Jahres noch ein Modell erscheinen, dass Video als Hauptschwerpunkt setzt.

Die Sony ZV-E1 soll ab Ende April im Handel verfügbar sein und 2700 Euro kosten. Das Kit mit dem SEL-2860-Objektiv (28 bis 60 Millimeter Zoom) soll für 3000 Euro über die Ladentheke gehen.

(cbr)