Vom Zuchthaus-Saulus zum Umwelt-Paulus
Der PC-Vertreiber Dell hat sein Dienstleistungsangebot zur Entsorgung ausgemusterter PCs runderneuert.
Der PC-Vertreiber Dell hat sein Dienstleistungsangebot zur Entsorgung ausgemusterter PCs runderneuert. Der Händler war negativ aufgefallen, weil er das Elektroschrott-Recycling in den USA durch die gesundheitsgefährdende Beschäftigung unterbezahlter Strafgefangener erledigen ließ. Nach dem Lautwerden öffentlicher Kritik, aber angeblich nicht als Reaktion darauf, hat Dell versprochen, sich von dem ursprünglich beauftragten Subunternehmer Unicor Federal Prison zu trennen, und andere Dienstleister ins Boot geholt.
Die neu angekündigten so genannten Asset Recovery Services ernten erheblich bessere Kritiken. "Wir betrachten das als perfekten Schritt vorwärts, um Kunden einfach und erschwinglich beim Erfüllen ihrer Umweltpflichten zu helfen" meinte Kate Krebs, die Chefin der National Recycling Coalition, in der neben Industrieunternehmen auch Umweltverbände und Behörden vertreten sind.
Dell verspricht US-Kunden, die ihre PCs zur Gebühr von etwa 50 US-Dollar per Web zur Entsorgung in Auftrag geben, nicht nur die Beschäftigung anerkannter Recycling-Betriebe zur Demontage der Altlasten, sondern wahlweise auch die Vermittlung des Weiterverkaufs der Gerätschaften. Und um den Datenschutz wollen sich die Entsorger auch kümmern: Angeblich entfernen sie alle Inventar- und Eigentümer-Aufkleber vom überlassenen Equipment und löschen Festplatteninhalte durch dreimaliges Überschreiben. Wem das noch nicht reicht, der kann gegen Aufpreis die mechanische Zerstörung der Festplatten anfordern. (hps)