PC-Absatz im vergangenen Quartal gestiegen
Allen schlechten EinflĂĽssen zum Trotz seien im Zeitraum von April bis Juni 2003 zehn Prozent mehr PCs ausgeliefert worden als im Quartal davor. Doch die Analysten wollen noch nicht von einer dauerhaften Erholung des Marktes sprechen.
Trotz negativer EinflĂĽsse der Lungenseuche SARS, des Kriegs im Irak und der allgemein unsicheren Wirtschaftslage seien im Zeitraum von April bis Juni 2003 zehn Prozent mehr PCs ausgeliefert worden als im Quartal davor. Dies geht aus US-Medienberichten unter Berufung auf das Marktforschungsinstitut Gartner hervor. Die Zahl liegt damit ĂĽber den Erwartungen von 6,4Â Prozent. Die Marktforscher von IDC hatten gar nur eine Steigerung von 4,1Â Prozent vorausgesagt.
IDC zufolge hätten Händler im vergangenen Quartal weltweit 33,2 Millionen Desktop-Rechner, Notebooks und Server mit Intel-Prozessoren verkauft. Computerfabrikant Dell, dessen Gründer und Chef Michael Dell noch kürzlich von einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage sprach, habe seine Position als Nummer 1 im PC-Markt bestätigen können. Dell habe 500.000 Einheiten mehr als Verfolger Hewlett-Packard (HP) abgesetzt.
AuĂźerdem baue Dell seinen Marktanteil schneller aus als HP, heiĂźt es bei IDC: Weltweit liege er inzwischen bei 17,8Â Prozent, was einer Steigerung um knapp 30Â Prozent im vergangenen Quartal entspreche, in den USA sogar bei 31,5Â Prozent, entsprechend einer Steigerung um gut 25Â Prozent. HP konnte laut IDC dagegen weltweit nur 13,3Â Prozent mehr PCs absetzen und komme damit auf einen Marktanteil von gut 16Â Prozent.
"Dell und HP liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nur eine halbe Millionen Einheiten unterscheiden uns", betont Jim McDonnell, Marketingchef der HP Personal Systems Group, "Das entspricht mal gerade zwei Werktagen im betrachteten Dreimonatszeitraum." Und dass HP diese Differenz schnell wettmachen könnte, davon geben sich die Analysten recht überzeugt. Die meinen nämlich, dass HP seit der Fusion mit Compaq, die HP kürzlich als abgeschlossen bezeichnete, ziemlich an der Preisschraube gedreht habe und deshalb viele neue Kunden gewinnen konnte.
Über schleichende Umsätze, auch bedingt durch die Lungenseuche, klagen derzeit viele IT- und Telecom-Unternehmen -- etwa Motorola, AMD oder Texas Instruments. Und deshalb halten sich die Analysten wohl auch mit Aussagen zurück, dass das Tief trotz des leichten Aufwinds im vergangenen Quartal dauerhaft überwunden sei. "Wir erwarten eine langfristige Erholung. Nur wann und wie schnell sie einsetzen wird, das ist die Frage", gibt Loren Loverde, Chef des PC-Markt-Forschungsteams bei IDC, zum Besten. (ola)