Frequenzversteigerung: BUND warnt vor mehr Elektrosmog

Bevor neue Frequenzen überhaupt zur Nutzung freigegeben werden, müsse es eine gesetzliche Umweltverträglichkeitsprüfung geben, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland.

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Nachdem der Beirat der Bundesnetzagentur die von der Regulierungsbehörde vorgeschlagenen Regeln zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen gebilligt hat, melden sich nun die Umweltschützer des BUND zu Wort. Sie warnen in einer Mitteilung vor dem massiven Ausbau der Mobilfunknetze, da es keine notwendigen Schutzmaßnahmen für Anwohner und Nutzer gebe, wenn Anfang 2010 die Frequenzen an die Mobilfunkbetreiber versteigert würden. Es müsse eine mobile Telekommunikation durch strahlungsarme Anwendungen gewährleistet werden.

Die Regulierungsbehörde plant, im kommenden Jahr insgesamt 360 MHz Spektrum zu versteigern. Dazu gehören Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1,8 GHz, 2 GHz sowie 2,6 GHz. Bevor neue Frequenzen überhaupt zur Nutzung freigegeben werden, müsse es eine gesetzliche Umweltverträglichkeitsprüfung geben, fordert nun der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland. Momentan sei noch zu wenig über die Langzeitwirkungen der Strahlung von Funkanlagen bekannt. Auch halte das EU-Parlament die derzeitigen Grenzwerte nicht mehr für ausreichend.

Hierzulande gebe es rund 260.000 große Mobilfunk-Sendeanlagen, rund 2 Millionen kleinere Sendeanlagen, etwa 50 Millionen häusliche Sender wie WLAN, schnurlose Telefone und Anlagen zur Daten- und Videoübertragung sowie rund 100 Millionen Mobiltelefone, zählt der BUND auf. Viele Geräte überschritten die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung über elektromagnetische Felder, zum Beispiel auch DECT-Telefone. Dazu werde derzeit für die Sicherheitsbehörden ein weiteres Funknetz aufgebaut, mit dem vor allem in ländlichen Gebieten mit einer wesentlichen Zunahme der Elektrosmogbelastung zu rechnen sei, teilt der BUND weiter mit. Dabei hätten einige Studien gezeigt, dass die Mobilfunkstrahlung nicht nur dem Menschen, sondern auch Pflanzen und Tieren schade.

(anw)