Streit unter Filmpiraten

"The German Screener Crew" will fortan ihre raubkopierten Filme nur noch verschlüsselt an "wirklich gute Freunde" weitergeben.

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Von
  • Nico Jurran

"The German Screener Crew" (TGSC) will fortan ihre raubkopierten Filme nur noch verschlüsselt an "wirklich gute Freunde" weitergeben. TGSC, nach eigenen Aussagen in der Szene tonangebend, hat mit der Veröffentlichung des Screeners des kommenden Kinofilms Agent Cody Banks diesen Weg gemäß einer Bekanntmachung in einschlägigen Foren zur "Erhaltung der wirklichen Warez-Szene" eingeschlagen. Demnach würden die vielen FXP- und File-Sharing Tools unnötig Aufmerksamkeit auf die Screener-Releases ziehen, was letztlich "der wirklichen Scene" schade. Kritiker sehen in dieser Vorgehensweise hingegen weniger einen Schutz der Warez-Szene als vielmehr ein Business-Modell für den (weiteren) Handel mit illegalen Filmkopien.

Für die Entschlüsselung der Filme hat TGSC nach Szene-Informationen ein Programm geschrieben, das nach dem Start auf dem PC des "Zuschauers" und dem Einladen einer künftig von der Gruppe verbreiteten Raubkopien eine passende Datei generiert. Diese muss dann an TGSC geschickt werden. Erst danach sollen Freunde ein Key-File bekommen, mit dem sich der Film entpacken ließe. Allerdings soll jeder Film zur Verfolgung von Verrätern noch mit einem digitalen Wasserzeichen versehen sein und sich zudem nur auf dem PC wiedergeben lassen, für das die Abspiel-Freigabe erteilt wurde -- auf dem also das besagte Tool zum Einsatz kam. Böse Zungen sprechen da schon von "TCPA made by TGSC".

Bleibt die Frage nach den Aussichten eines solchen Vorgehens. Fakt ist, dass Freunde von Moviez mit ausreichenden Englischkenntnissen häufig die Originalfassungen bevorzugen. Zudem sind wohl noch einige andere Gruppen auf dem "deutschen Markt" tätig. Und schließlich sollen ja schon einige Dunkelmänner, die sich nicht an die Spielregeln von TGSC halten wollen, deren Tool ins Visier genommen haben. (nij)