LG schreibt schwarze Zahlen und will nun nach China expandieren

LCD-Hersteller LG Display kann auch im dritten Quartal des Jahres Gewinne verbuchen - und will diese nun unter anderem in eine eigene Panelfabrik in China stecken.

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Für LG Display scheint das Jahr 2009 doch noch gut auszugehen: Nach den deutlichen Verlusten Anfang des Jahres konnte der koreanische LCD-Hersteller auch im dritten Quartal des Jahres deutliche Umsatzsteigerungen und auch kräftige Gewinne einstreichen. So stieg der Nettogewinn von 302 auf 559 Milliarden Won (319,7 Millionen Euro) – ein Zuwachs von beachtlichen 85 Prozent. Auch gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres wuchs der Gewinn um 90 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 22 Prozent auf 5,97 Billionen Won (3,41 Milliarden Euro). Der operative Gewinn wuchs sogar um über 300 Prozent auf 904 Milliarden Won (517 Millionen Euro) gegenüber dem Frühjahrsquartal und um gut 250 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Insgesamt produzierte das koreanische Unternehmen 5,66 Millionen Quadratmeter LCD-Panelfläche für Fernseher, Monitore, Notebooks und kleinere Mobilgeräte. Der Quadratmeter Panelfläche kostete im Mittle 833 US-Dollar, eine für vermeintliche Krisenzeiten beachtliche Preissteigerung um 12 Prozent. Gewinne erzielte das Unternehmen dabei vor allem mit den Panels für Flachbildfernseher – immerhin 55 Prozent gingen auf das Konto der Fernsehpanels, 22 Prozent brachten Monitore, 19 Prozent Notebook-Displays und 4 Prozent kleinere Panels für Handy, Navi & Co. Auch für das kommende Quartal erwartet LG Zuwächse im hohen einstelligen Prozentbereich bei der Panelfläche.

Besonders interessant für die LCD-Hersteller ist der chinesische Markt. Hier werden nicht zuletzt dank staatlicher Förderprogramme enorme Mengen an Flachbildschirmen abgesetzt. Für die kommenden Jahre erwarten Marktbeobachter beispielsweise, dass bis zu einem Drittel aller weltweit verkauften Fernseher in China verkauft werden. Um hier ganz vorne mitspielen zu können, haben die beiden koreanischen LCD-Spezialisten LG Display und Samsung Electronics Anfang Oktober beschlossen, jeweils mit TPV Technology in China Joint Ventures einzugehen, um die Geräte vor Ort in China zusammenbauen zu können.

LG Displays will jetzt sogar noch einen Schritt weiter gehen und auch gleich die LCD-Panels in China fertigen. Dafür will das Unternehmen laut Reuters für 4 Milliarden US-Dollar eine neue Panelfabrik der Generation 8,5 in einem Joint Venture mit der Stadt Guangzhou bauen. Bislang ist es ausländischen Firmen in China nur erlaubt, sich gemeinsam mit inländischen Gruppen (Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen oder Ähnliches) in China niederzulassen. Bevor es allerdings tatsächlich zu dem Bau der Panelfabrik von LG Displays kommt, muss die koreanische Regierung dem Vorhaben zustimmen. Und die steht solchen Bestrebungen bislang kritisch gegenüber: Man befürchtet den Ausverkauf der Ergebnisse in Forschung und Entwicklung koreanischer Unternehmen. (uk)