Führungswechsel bei BSI und europäischer Sicherheitsagentur

Udo Helmbrecht tritt sein Amt als Direktor der auf Kreta beheimateten ENISA an. Sein Nachfolger als Präsident des BSI kommt aus dem Bundesinnenministerium.

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  • Monika Ermert

Am heutigen Freitag tritt Udo Helmbrecht, früherer Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sein Amt als Direktor der European Network Information and Security Agency (ENISA) auf der griechischen Insel Kreta an. Seine Stelle im um einige Grad kälteren Bonn übernimmt der ehemalige stellvertretende IT-Direktor Bundesinnenministeriums, Michael Hange.

Helmbrecht will die ENISA als zentrale Anlaufstelle für die Sicherheit kritischer Netzinfrastrukturen stärker im Bewusstsein der Europäer verankert sehen. Der neue Chef nannte zu seinem Amtsantritt in Heraklion den Aufbau von Sicherheits-Teams (CERT) in allen EU-Mitgliedsländern sowie ein besseres Frühwarnsystem bei Denial-of-Service-Attacken (DOS) oder anderen Angriffen. Doch auch beim schleppenden Fortschritt von IPv6 sehe die Agentur eine Aufgabe. "Wir können immerhin wie der einsame Rufer in der Wüste vorangehen", sagte Helmbrecht gegenüber heise online.

Die ENISA müsse eigene Erfahrungen – etwa mit IPv6 – weitergeben und als "Broker" zwischen Fachleuten und Erfahrungen der Mitgliedsstaaten aufzutreten. Im Spannungsfeld zwischen Informationssicherheit und innerer Sicherheit hält Helmbrecht es für wichtig, sowohl in der Industrie als auch beim Gesetzgeber für mehr Verständnis für die IT-Sicherheit zu werben. Bei Gesetzgebungsverfahren dürfe die Frage, inwieweit ein Gesetz die IT-Sicherheit beeinflusse, nicht als lästiges Anhängsel betrachtet werden. (vbr)