HMI 96: Neuronale Netze - Die Natur als Vorbild
Auf der Hannover Messe Industrie präsentieren sich erstmals Neurowissenschaften und deren Anwendungen in einer gemeinsamen Aktion.
Auf der Hannover Messe Industrie präsentieren sich erstmals Neurowissenschaften und deren Anwendungen in einer gemeinsamen Aktion. Der Gemeinschaftsstand "NeuroVisionen" versammelt zwanzig Austeller, deren Produkte die Natur zum Vorbild haben. Forscher und Ingenieure verschiedener Disziplinen versuchen, die Strukturen von Sinnesorganen und Gehirn zu verstehen, um sie technisch anzuwenden.
Bereits anwendungsreif sind neuronale Netze in Bild-, Schrift-, oder Spracherkennung: Ein Geldautomat überprüft mit einer Videokamera die Identität der Kunden, Belegleser kontrollieren Unterschriften oder Rechner lassen sich per Sprachbefehl steuern.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Neurobionik, die defekte Sinne oder Körperorgane ersetzen soll. An der Uni Tübingen entwickeln Forscher im Rahmen des INTER-Projekts (Intelligent Neural InTERface) eine Prothese, die direkt vom peripheren Nervensystem angesteuert wird. Ein neuronales Netz wertet die Nervensignale aus. So soll sich eine künstliche Hand möglichst natürlich verhalten. Ein BMBF-Verbundprojekt hat den Ersatz defekter Sehzellen durch subretinale Mikrophotodioden zum Ziel. Das künstliche Gehör (Cochleaimplantate, Medizinische Hochschule Hannover, TH Darmstadt) soll durch neuronale Netze an Qualität gewinnen.
Gemeinschaftsstand "NeuroVisionen", Halle 18 OG, J06 (cf)